Der Markt für Heimspeicher wird in zehn Jahren 40 mal größer sein als derzeit. Das Wachstum wird nicht nur von den Hauseigentümern angekurbelt, die damit ihren Eigenverbrauch erhöhen und den Bezug von Strom aus dem Netz reduzieren wollen. Auch die Versorger werden einen entscheidende Rolle spielen.
Der weltweite Absatz von kleinen Heimspeichersystemen wird bis zum Jahr 2025 auf 3,773 Gigawatt Leistung steigen. Das ist das Ergebnis einer neuen Marktstudie von Navigant Research. Die Analysten aus Boulder, Colorado, gehen davon aus, dass in diesem Jahr Speicher mit einer Gesamtleistung von 94,9 Megawatt installiert werden. Damit wächst der Speichermarkt innerhalb von zehn Jahren fast um den Faktor 40.
Speicher und Photovoltaik zusammen installieren
Die Marktforscher begründen ihre optimistische Prognose mit der Tatsache, dass die Stromversorger langsam den Wert von Heimspeichersystemen erkennen und diese ihren Kunden anbieten. Zusätzlich spielt die Photovoltaikbranche eine große Rolle für den Speichermarkt. Denn die Speichersysteme werden in Zukunft gleich zusammen mit den Solargeneratoren verkauft und installiert. Dazu kommen noch die fallenden Speicherpreise, steigende Preise für Strom vom Versorger und die immer robuster werdenden Speichersysteme. „Während die Idee der Kunden, mit einem Heimspeicher Geld zu sparen, vor allem in einigen Märkten eine große Rolle spielen, wird das Engagement der Stromversorger in diesem Segment signifikante Möglichkeiten des Marktwachstums eröffnen“, sagt Alex Eller, Analyst von Navigant Research. „Die Heimspeicher haben für die Versorger eine ganze Reihe von Vorteilen. Der wahrscheinlich größte ist die Möglichkeit, die Belastung ihrer Netze und damit auch den Netzausbau zu reduzieren.“
Speicher kurbeln Energiewende an
Damit werden die Speicher die gesamte Elektrizitätswirtschaft komplett verändern und die Energiewende weiter antreiben. Denn dann fallen die Grenzen weg, die der Umstieg auf die Stromerzeugung aus volatilen Quellen wie Sonne und Wind mit sich bringt. Es wird aber auch das Netz als solches und die Beziehung zwischen Stromversorger und Stromkunden verändern. Zusätzlich dazu können die Versorger neue Geschäftsmodelle generieren. Denn die Lieferung von Strom wird als Geschäft immer weiter in den Hintergrund treten.
Förderprogramme unterstützen noch die Markteinführung
Der derzeitige Absatz von Heimspeichern ist vor allem auf einzelne Märkte konzentriert. Dazu gehören neben Deutschland auch Australien, Japan und die Vereinigten Staaten. Zusammen werden die Hersteller von Heimspeichern in diesen Ländern 81,4 Prozent des gesamten Umsatzes generieren. Diese Konzentration liegt derzeit unter anderem daran, dass in einigen Ländern Förderprogramme für Heimspeicher aufgelegt wurden, um die Markteinführung zu unterstützen. (Sven Ullrich)