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EPFL entwickelt Tankstelle der Zukunft

Batteriegetriebene Elektropfahrzeuge und Autos mit Brennstoffzellenantrieb an einer Tankstelle laden: Das ist das Ziel eines Forschungsprojekts der EPFL. Das Herzstück ist ein großer Stromspeicher, der erneuerbare Energien aufnimmt, Elektroautos betankt und zwei Elektrolyseure antreibt.

Die Eidgenössische Technische Hochschule Lausanne (EPFL) wird an ihrem Standort in Martigny einen großen Speicher als Basis für eine Tankstelle für Elektrofahrzeuge installieren. Den Vanadium-Redox-Flow-Speicher wird Gildemeister liefern. Bis Ende dieses Jahres soll diese Tankstelle der Zukunft in Betrieb gehen.

Infrastruktur der Zukunft aufbauen

Es ist ein Pilotprojekt, das zeigen soll, wie einige Tankstellen in wenigen Jahren aussehen können. Doch das eigentliche Ziel ist es, eine Ladestation zu entwickeln, die durch Stromgewinnung aus erneuerbaren Energien sowohl elektrische Fahrzeuge als auch Autos mit einem Wasserstoff-Brennstoffzellenantrieb betanken kann. Der Großspeicher ist ein Teil dieses Forschungsprojekts. Damit wollen die Schweizer Wissenschaftler die Grundlagen erforschen, welche den Übergang der Infrastruktur hin zu alternativen Antrieben möglich machen. Denn diese Infrastruktur ist derzeit noch eine der größten Hürden, vor denen die Elektromobilität steht.

Elektroautos beladen und Elektrlyseure antreiben

Gildemeister liefert schon den zweiten Cell Cube an das Labor für Physikalische und Analytische Elektrochemie (LEPA) in Martigny. Dort ist bereit sein Speicher mit der gleichen Technologie mit einer Kapazität von 40 Kilowattstunden und einer Leistung von zehn Kilowatt im Einsatz. Der neue Speicher leistet aber 200 Kilowatt und bunkert immerhin 400 Kilowattstunden Strom. Er ist das Kernstück der geplanten Tankstelle. Mit dem Strom aus dem Speicher werden dann nicht nur batteriegetriebene Elektrofahrzeuge beladen, sondern auch zwei Elektrolyseure angetrieben, die Wasser in seine Elemente spaltet. Mit dem so gewonnenen Wasserstoff können dann Autos mit Brennstoffzellen betankt werden.

Speicher übernimmt Notstromversorgung

Der Speicher wird aber im Falle eines Stromausfalls die Notstromversorgung der gesamten Tankstelle übernehmen. Der Cell Cube wird zudem an das Stromnetz angeschlossen. Er entscheidet, wann die Tankstelle Strom aus dem Netz bezieht. Er kann dann aber auch Strom ins Netz einspeisen, wenn zu viel Ökostrom zur Verfügung steht oder es zu Schieflagen im Netz kommt. Im Laufe des Projekts soll die Steuerung zudem so optimiert werden, dass ein Betrieb der Tankstelle rein über erneuerbare Energien möglich wird. (Sven Ullrich)