Auch wenn Solarmodule so gebaut sind, dass ihnen ein kleiner Hagelschauer in der Regel nichts anhaben kann — wenn die Hagelkörner so groß sind, wie ein Tennisball, dann bricht so manches Solarglas. Defekte Module sind schnellstmöglich auszutauschen, um Ertragseinbußen zu vermeiden.
Am Ende des vergangenen Wochenendes wurden weite Teile Deutschlands von Unwetter mit Starkregen und Hagel heimgesucht. Vor allem Bayern und Baden-Württemberg waren davon betroffen – die beiden Bundesländer mit den meisten Solarstromanlagen auf privaten Hausdächern. Zwar sind die Module in der Regel gegen Hagel gefeit. Dennoch meldeten viele Anlagenbetreiber nach den heftigen Hagelschauern, bei denen Eiskörner mit einem Durchmesser mit bis zu vier Zentimetern auf die Moduloberflächen niederprasselten, eine ganze Reihe von Schäden. Die einschlagenden Hagelkörner haben die Glasfläche der Module zerstört. In einem solchen Fall heißt es für den Betreiber der Anlage, so schnell wie möglich tätig zu werden. Denn die Ertragseinbußen können teilweise erheblich sein.
Jedes Modul testen
Deshalb empfehlen die Fachleute vom Berliner Photovoltaikdienstleister Envaris den sofortigen Austausch der defekten Module. Aber auch Module, die einer Sichtprüfung standhalten, können dennoch durch den Hageleinschlag Mikrorisse haben. Die sind letztlich nur mittels einer Elektrolumineszenzmessung zu erkennen. Auch die Module mit Mikrorissen sollten getauscht werden. „Danach läuft die Photovoltaikanlage wieder ohne Probleme“, erklärt Stefan Wippich, Vertriebsleiter von Envaris. Für den Modultausch sollte der Anlagenbetreiber aber auf jeden Fall einen fachkundigen Solarteur hinzuziehen. Selbst an der Anlage zu werkeln ist nicht nur gefährlich, sondern führt auch in der Regel dazu, dass die Versicherung den Schaden nicht bezahlt. Die ist vor der Reparatur zu konsultieren und der Schaden sofort zu melden.