Auf Folien- und Bitumendächern werden Solargeneratoren oft verklebt oder verschweißt. Das birgt Risiken. Die Gewährleistung der Standsicherheit ist nahezu unmöglich.
Der Planer von Photovoltaikanlagen auf Flachdächern agiert in einem Spannungsfeld: Einerseits will er die Kosten, auch für die Gestelltechnik, minimieren und andererseits der berechtigten Forderung des Gebäudeeigentümers nach Unversehrtheit seines Gebäudes nachkommen.
Dies gilt für die Standsicherheit des Gebäudes wie auch für seine Gebrauchstauglichkeit. Der Begriff der Gebrauchstauglichkeit steht hier für die Einhaltung der Verformungsgrenzen der Tragschale des Daches, aber auch für die Dichtigkeit und die Dauerhaftigkeit des Daches. Gerade um die Dichtigkeit zu gewährleisten, haben sich in den vergangenen Jahren durchdringungsfreie, ballastierte Systeme durchgesetzt. Durch aerodynamische Optimierungen im Windkanal konnte bei vielen herstellerspezifischen Systemen die rechnerisch erforderliche Ballastierung so weit reduziert werden, dass diese auch auf Flachdächern mit geringen Tragreserven eingesetzt werden können. Schließlich muss für die Aufstellung einer Solaranlage in jedem Fall eine Überprüfung der verfügbaren Tragreserven einschließlich der auftretenden Durchbiegungen durchgeführt werden.
Insbesondere bei Gebäuden mit geringen Tragreserven, aber zunehmend auch im normalen Wettbewerbsumfeld, werden mitunter Befestigungslösungen verwendet, bei denen das Montagegestell mit verklebten Folienlaschen oder verschweißten Bitumenbahnstreifen mit der Dachhaut verbunden wird. In diesen Fällen wird dann normalerweise auch auf eine Ballastierung des Montagegestells verzichtet. Die Verklebung erfordert keine Durchdringung der Dachhaut und erscheint auf den ersten Blick pragmatisch.
Doch die Kehrseite der Medaille ist ein unwägbares Risiko: Die Standsicherheit solcher Anlagen ist gefährdet. Ohne einen entsprechenden Nachweis ist diese Art der Befestigung nicht zulässig.
Lesen Sie den vollständigen Praxisreport von Cedrik Zapfe in der Augustausgabe der photovoltaik, die am 7. August 2014 erscheint.