Die neu gewählte schwedische Regierung will die Erweiterung des Braunkohlegeschäfts vom Energieriesen Vattenfall verbieten. Die Regierung setzt künftig vollständig auf Erneuerbare. Das kann nur das Aus für die drei geplanten Tagebaue in der Lausitz bedeuten.
Schwedens neue rot-grüne Regierung hat verkündet, das Braunkohlegeschäft von Vattenfall nicht erweitern zu wollen. In einer heute veröffentlichten Ankündigung des designierten Ministerpräsidenten Stefan Löfven von den Sozialdemokraten heißt es: „Die Regierung aus Sozialdemokraten und Grünen wird Vattenfall dahingehend beeinflussen, dass das Unternehmen die Erweiterung des Braunkohlegeschäfts, die Frederik Reinfeldt erlaubt habe, vorzeitig beendet.“ Der Kurs des früheren Ministerpräsidenten Reinfeldt wird somit korrigiert.
Die neue rot-grüne Koalition in Schweden spricht sich im neuen Regierungsprogramm für eine schwedische Energiewende mit 100 Prozent Erneuerbaren ohne Kohle und Atomkraft aus. Konkreter: Nach ihrem Willen soll der staatseigene Energiekonzern Vattenfall die Energiewende maßgeblich vorantreiben – und seinem Namen „Wasserfall“ gerecht werden. Gegen weitere Tagebaue und für einen Kohleausstieg waren im August rund 7.500 Menschen in einer Menschenkette auf die Straße gegangen. Denn eines ist klar: Mit einer Vorreiterrolle Vattenfalls auf dem Weg zu 100 Prozent Erneuerbare sind zusätzliche Tagebaue in Deutschland nicht mehr vereinbar.
Dieser Beschluss würde demnach also das Aus für drei zusätzlichen deutschen Tagebaue bedeuten: Nochten II, Welzow-Süd II und Jänschwalde-Nord in der Lausitz. „Die schwedische Entscheidung unterstreicht erneut: Das Kohlezeitalter endet", sagt Anike Peters, Energieexpertin von Greenpeace. Die Umweltschützer begrüßen die schwedische Energiewende. (Niels H. Petersen)