Die Koalition für erschwingliche Solarenergie (CASE) hat Solarworld aufgefordert, seine Klage gegen chinesische Photovoltaik-Unternehmen wegen vermeintlichen Dumpings bei US-Handelsministerium und der Internationalen Handelskommission zurückzunehmen. In einem Brief an den Chef der US-Solarworld-Tochter Gordon Brinser schreibt CASE-Präsident Jigar Shah, dass die geforderten Strafzölle sehr schwerwiegende Folgen für die Solarindustrie in den USA hätten und zugleich die langjährigen Bemühungen aller, die sich um die Zukunft der Photovoltaik gekümmert hätten, untergraben würden. In Zahlen ausgedrückt bedeute, dass die Petition im kommenden Jahr geplante Photovoltaik-Installationen mit einem Gesamtwert von 11 Milliarden US-Dollar bedrohten. Insgesamt seien sogar Projekte mit etwa 60 Milliarden US-Dollar gefährdet, schreibt Shah weiter. Er verweist zugleich darauf, dass mit der Klage auch die Handelsbeziehungen zwischen den USA und China schädige.
Die US-Tochter Solarworld Industries America Inc. reichte mit der Unterstützung sechs weiterer Hersteller aus den USA eine Petition beim US-Handelsministerium und der Handelskommission ein. Die Photovoltaik-Unternehmen haben sich in der Coalition for American Solar Manufacturing (CASM) zusammengeschlossen. Bis auf Solarworlds US-Tochter blieben die übrigen Hersteller allerdings anonym. In ihrer Petition werfen sie der chinesischen Konkurrenz vor, dass sie wegen der massiven finanziellen Subventionen von Seiten des Staates ihre Solarzellen und Solarmodule zu Dumpingpreise anbieten könnten und somit Marktanteile in den USA erobert hätten. Zudem wird chinesischen Unternehmen in der Petition die Verletzung von Sozial- und Umweltstandards in ihren Produktionen vorgeworfen.
Die chinesischen Photovoltaik-Hersteller haben die Vorwürfe umgehend zurückgewiesen. Sie haben sich mittlerweile ebenfalls zusammengeschlossen, um gemeinsam gegen die Petition vorzugehen. Sie verwiesen auf eine Analyse des chinesischen Verbands CREIA, wonach die Erhebung von Strafzöllen von 100 Prozent zu einem Verlust von jährlich zwei Milliarden US-Dollar bei den chinesischen Produzenten führen könnte. (Sandra Enkhardt)