Wolfgang Clement war bis 2005 SPD-Bundeswirtschaftsminister und trat 2008 aus der Partei aus. Nun wird er neuer Kuratoriumsvorsitzender der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM). In einem Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Donnerstagausgabe) äußerte er sich zu den aus seiner Sicht größten Aufgaben der nächsten Zeit. Aus seiner Sicht zählt dazu auch das Thema Energie. Dabei ist die INSM nicht gerade als Freund der Erneuerbaren und speziell der Photovoltaik bekannt. In diese Richtung äußert sich nun auch Clement, der dem neuen Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) harsch kritisierte. „Die Energiewende ist eine staatsinterventionistische Veranstaltung mit flächendeckender Subventionierung. Ich bin entsetzt, dass auch der neue Bundesumweltminister in der Photovoltaik weitermacht wie bisher“, sagte Clement der FAZ. Er hält ein Quotensystem wie in den USA für besser, wobei die Energieversorger verpflichtet sind, einen bestimmten Anteil aus erneuerbaren Energien zu beziehen. „In Deutschland würden damit Wasserkraft, Geothermie und auch Windenergie zunehmen, aber nicht die Solarenergie.“ Dies sei ein Aspekt, der dringend geändert werden müsse, sagte Clement weiter. Nur so könne auch die Energiewende gelingen. Außerdem tritt er für eine Harmonisierung bei der Förderung der Erneuerbaren in Europa ein. Die Energiewende „kann und muss gelingen, mit diesen Subventionen wird sie es aber auf keinen Fall. Wir brauchen gemeinsame Netze in Europa und gemeinsame Regeln für die Einspeisung und Förderung von erneuerbaren Energien. Doch davon sind wir meilenweit entfernt“, so Clement weiter. (Sandra Enkhardt)