Das zeige sich unter anderem daran, dass die Preisträger die Entwicklung zu dezentralen Strukturen der Energieerzeugung und –versorgung vor Ort nach vorne gebracht haben. „Die Preisträger beweisen, dass es möglich ist, das Ziel der Stromversorgung zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien schneller zu verwirklichen als die meisten noch denken“, sagte Scheer.
In der Kategorie "Unternehmen" gewannen Kirchner Solar Group aus Alheim und das Handelshaus Runkel aus Weiterstadt. Die Kirchner Solar Group, 1991 gegründet, hat sich nach Ansicht der Jury schnell zu einem Solarpionier entwickelt. Sie hat allein auf Dächern rund 5500 Anlagen mit einer Nennleistung von zusammen rund 44 Megawatt installiert. Der mittelständische Betrieb aus Hessen entwickelte außerdem Bürgerbeteiligungskonzepte für Solarparks und realisierte etliche Bürgersolarparks. Mit regelmäßigen Informationsabenden und das Engagement für nachhaltige Bildung und Umwelterziehung arbeitet das Unternehmen außerdem an einer hohen Akzeptanz dieser Anlagen in der Bevölkerung.
Nach Ansicht von Umweltministerin Margit Conrad (SPD) sind die Preisträger nicht nur ein Beispiel für Engagement im Sinne einer dezentralen Energieerzeugung. Sie haben nämlich gleichzeitig dazu beigetragen, dass mehr als Tausend neue Arbeitsplätze im Bereich der erneuerbaren Energien geschaffen wurden. Am Rande des Festakts zeigte sie sich deshalb besorgt über das Energiekonzept der Bundesregierung. In ihren Augen favorisiert es eine zentrale Energieerzeugung und Versorgung. Dazu müssten aber etliche Gesetze geändert werden zum Beispiel das Atomgesetz wegen der Laufzeitverlängerungen und die Gesetze zur Abschöpfung und Verwendung der Gewinne aus den Atomkraftwerken. „Sofern Zustimmungsrechte des Bundesrates verletzt werden sollten, werden diese gerichtlich eingeklagt“, sagte sie. (Rainer Doemen)