Ángeles Durán ist seit Anfang dieser Woche die offizielle Eigentümerin der Sonne. "Das ist kein Scherz. Ich habe mich rechtlich abgesichert", sagt die Spanierin der „Financial Times Deutschland“ (Mittwochausgabe). "Ich bin nicht doof und kenne sehr wohl meine Rechte." Durán arbeitet als Gutachterin beim Sozialgericht in Salvaterra de Miño, kennt sich also in der Materie aus. Vor zwei Monaten habe sie einen Notar beauftragt. Er sollte herausfinden, ob es bereits einen Sonnenbesitzer gibt - "und der hat festgestellt: nein". 30 Euro zahlte sie dann noch für das Ausstellen ihrer Besitzurkunde und die notarielle Beglaubigung, fertig.
Möglich ist dies, weil die UNO 1967 Outer Space Treaty beschloss, dass kein Staat Territorialansprüche auf die Nutzung des Weltraums geltend machen darf. Allerdings werden Industrieunternehmen und Privatpersonen in dem Vertrag nicht erwähnt. Durán wolle nun Kapital aus ihrem Patent schlagen. "Es geht mir nicht darum, den normalen Bürger, der sich sonnt, zur Kasse zu bitten", sagt sie. "Es geht um Firmen, die mit der Sonne Geld verdienen." Sie sollen künftig für die Nutzung der Sonnenenergie zahlen.
Dabei denkt Durán keineswegs nur eigennützig. Von den Einnahmen will sie selbst nur bescheidene zehn Prozent für sich behalten. Mit der Hälfte soll die spanische Regierung den Haushalt sanieren, 20 Prozent sollen in die Rentenanlagen des Landes fließen. Die restlichen 20 Prozent sollen dann zu gleichen Teilen für Forschung und zur Bekämpfung des Welthungers eingesetzt werden, so ihr Plan.
Nach Ansicht von Rechtsexperten haben die Unternehmen in Deutschland nichts zu befürchten. "Besitzen heißt, dass man die Sachherrschaft über etwas erlangt, was in diesem Fall unmöglich ist", wird Jürgen Möthrath, Präsident des Verbands deutscher Strafrechtsanwälte zitiert.
Mond-Besitzer soll Millionär sein
Wie es geht, mit einem Himmelskörper Geld zu verdienen, hat Dennis Hope vorgemacht. Er ließ sich in den achtziger Jahren als Besitzer des Mondes in das Grundbuch von San Francisco eintragen. Seither verkauf er Mondflecken – 4000 Quadratmeter Kraterlandschaft für 28 Euro inklusive Steuern. Hope soll mittlerweile Millionär sein. Juristen von NASA oder ESA haben seinen Erfolg bislang nicht verhindern können. (Sandra Enkhardt)