Die US-Handelskommission hat Solarworld zufolge am Freitag einstimmig festgestellt, dass chinesische Importe von Solarmodulen und –zellen der US-Photovoltaik-Industrie geschadet haben. Mit dieser Feststellung habe das Gremium den Weg für weitere Untersuchungen der von Antidumping-Petition gegen chinesische Photovoltaik-Hersteller geebnet. „Mit dieser Entscheidung macht die US-Handelskommission den Weg frei für eine detaillierte Offenlegung der chinesischen Handelspraktiken, die unserer Ansicht nach illegal sind und allein zur strategischen Sicherung von Marktanteilen im Westen dienen“, sagte Solarworld-Chef Frank Asbeck. Die Erhebung von Strafzöllen und Ausgleichszahlungen auf chinesische Solarmodule und -zellen in den USA sei damit wahrscheinlicher geworden. Zudem prüfe Solarworld AG vor diesem Hintergrund nun auch eine Klage auf EU-Ebene, sagte Asbeck weiter.
Die US-Tochter Solarworld Industries America Inc. reichte mit der Unterstützung sechs weiterer Hersteller aus den USA eine Petition beim US-Handelsministerium und der Handelskommission ein. Die Photovoltaik-Unternehmen haben sich in der Coalition for American Solar Manufacturing CASM zusammengeschlossen. Bis auf Solarworlds US-Tochter blieben die übrigen Hersteller allerdings anonym. In ihrer Petition werfen sie der chinesischen Konkurrenz vor, dass sie wegen der massiven finanziellen Subventionen von Seiten des Staates ihre Solarzellen und Solarmodule zu Dumpingpreise anbieten könnten und somit Marktanteile in den USA erobert hätten. Zudem wird chinesischen Unternehmen in der Petition die Verletzung von Sozial- und Umweltstandards in ihren Produktionen vorgeworfen.
Die chinesischen Photovoltaik-Hersteller haben die Vorwürfe umgehend zurückgewiesen. Sie haben sich mittlerweile ebenfalls zusammengeschlossen, um gemeinsam gegen die Petition vorzugehen. Sie verwiesen auf eine Analyse des chinesischen Verbands CREIA, wonach die Erhebung von Strafzöllen von 100 Prozent zu einem Verlust von jährlich zwei Milliarden US-Dollar bei den chinesischen Produzenten führen könnte. (Sandra Enkhardt)