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Für eine Tasse Cappuccino

Innovative Solarmodule - LG hat die neuen Module Mono X Neon auf den Markt gebracht und dafür auf der Intersolar einen Award erhalten: Für ihre Qualität und das technische Konzept. Obwohl die Modulhersteller in der Krise stecken, baut LG seine Marktanteile aus. Trotz höherer Preise als die Konkurrenz. Michael Harre nennt im Interview dafür gute Gründe.

Die Neon-Module kamen erst kürzlich auf den europäischen Markt. Wie läuft der Vertrieb an?

Michael Harre: Wir vertreiben ausschließlich über Großhändler und andere Partner, nicht direkt an den Endkunden. Wir haben schon an mehr als 20 Kunden verkauft, beispielsweise an Solarmarkt oder Tritec in der Schweiz. Im Vergleich zum Vorjahr haben wir um 30 Prozent zugelegt. Von den Neon-Modulen wurden bislang ein zweistelliger Megawattbereich verkauft.

Wie wichtig sind niedrige Modulpreise, um im Markt erfolgreich zu sein?

Es geht nicht um einen möglichst niedrigen Preis, sondern um das richtige Verhältnis von Preis und Leistung. Unsere Module kosten zwischen zehn und 20 Eurocent pro Watt mehr als die Produkte der Billigkonkurrenz. Das entspricht bei einer Vier-Kilowatt-Anlage etwa 400 bis 800 Euro. Rechnet man diesen Mehrpreis auf die Garantiezeit von 25 Jahre um, entspricht das rund 16 bis 32 Euro im Jahr. Hochgerechnet auf den Monat betragen die Mehrkosten zwischen 1,3 und 2,6 Euro - also maximal eine Tasse Cappuchino, eher sogar eine Tasse Espresso. Wenn die Leistung stimmt, geizt niemand an dieser Stelle. Hauptsache ist doch, dass die Module ihre Ansprüche erfüllen, ohne Ärger und nachträgliche Reparaturen oder Austausch.

Wie erklären Sie diesen Luxus Ihren Kunden?

Entscheidend ist, was der Kunde dafür bekommt: Unsere Module erreichen rund 30 Prozent mehr Leistung. Sie kaufen die Module bei einem deutschen Unternehmen, unser Gerichtsstand befindet sich in Düsseldorf. Wir gewähren unseren Kunden eine 25-jährige Garantie und hinter dieser steht der Elektronikkonzern LG Electronics mit einem Jahresumsatz von 35 Milliarden Euro, nicht nur eine kleine Vertriebsgesellschaft.

Das tun mittlerweile alle Modulhersteller …

Aber wir gewähren eine Garantie, die sich grundlegend von denen der meisten Wettbewerber unterscheidet. Sie garantieren die Leistung zu 90 Prozent während der ersten zehn Jahre. Das heißt, das Modul könnte schon am ersten Tag ein Zehntel seiner Leistung einbüßen, das wäre legal. Meist wird die Garantie bis 25 Jahre auf 80 Prozent der Leistung gegeben. Wir garantieren jedoch, dass unser Modul im Jahr nur höchstens 0,7 Prozent nachlässt. Das ist ein wichtiger Unterschied. Denn wir garantieren, dass es neben der natürlichen Alterung keine anderen Verluste im Modul gibt. Das ist ein sehr hoher Anspruch.

Welche weiteren Vorteile bieten Sie an?

Wir können uns auf das Servicenetz von LG Electronics stützen. Wir haben bei LG Electronics Deutschland circa 30 hochqualifizierte Mitarbeiter im Service und erfüllen die gleichen hohen Qualitätsansprüche, wie sie die meisten unserer Kunden von LG-Geräten aus Elektronikfachmärkten kennen.

Ist die Fertigung der Neon-Module schon angelaufen?

Ja, sie läuft wie geplant seit März dieses Jahres. Derzeit fertigen wir Module, die zu 50 Prozent 285 Watt und zu 50 Prozent 290 Watt leisten. Damit liegen wir voll im Plan. Ab dem dritten Quartal werden die Module aus der Linie 295 oder 300 Watt erreichen.

Das Gespräch führte Heiko Schwarzburger.

Einen ausführlichen Report über Neuheiten bei Solarmodulen lesen Sie im Augustheft der Fachzeitschrift photovoltaik.