Zugleich hat die japanische Regierung jüngst einen überarbeiteten Entwurf für die Solarförderung vorgelegt. Ab Juli sollen dem Vorschlag zufolge für Solarstrom aus Photovoltaik-Anlagen bis zehn Kilowatt eine Einspeisevergütung von umgerechnet rund 40,5 Cent je Kilowattstunde für zehn Jahre gezahlt werden. Bei Anlagen über zehn Kilowatt Leistung, die nicht im privaten Bereich installiert werden, sollen 38,6 Cent je Kilowattstunde Vergütung gezahlt werden. Nach der Einschätzung der Analysten von Jeffries bietet Japan damit eines der attraktivsten Solarförderprogramme weltweit an. Der japanische Photovoltaik-Markt könnte damit im kommenden Jahr mehr als zehn Prozent Weltmarktanteil haben. Momentan seien es etwa fünf Prozent der globalen Photovoltaik-Leistung, die in Japan installiert würden. (Sandra Enkhardt)
Japan komplett ohne Atomstrom
Der letzte noch am Netz befindliche Atommeiler 3 des AKW Tomari ist am Wochenende in Japan vom Netz genommen worden. Er sei stufenweise heruntergefahren und am Sonntag für mehrmonatige Wartungsarbeiten vollständig vom Netz genommen worden, berichten verschiedene Medien. Zum ersten Mal seit 42 Jahren laufe die Energieversorgung des Landes damit komplett ohne Atomstrom. Nach der Katastrophe von Fukushima im März 2011 waren bis auf das AKW Tomari alle der insgesamt mehr als 50 Reaktoren bereits abgeschaltet worden. Allerdings bedeute die jetzige Stilllegung des letzten Meilers noch nicht den Atomausstieg, berichtet „Spiegel online“. Zwar gebe es zunehmend Misstrauen gegen die Atomkraft, doch die Regierung schüre zugleich Ängste vor Engpässen in der Stromversorgung in den heißen Sommermonaten. Sie versuche daher, wieder Reaktoren ans Netz zu bringen. Allerdings müssten hierfür auch die lokalen Behörden zustimmen. In der Provinz Fukui hat die japanische Regierung bislang vergebens versucht, zwei Reaktoren des AKW Oi wieder ans Netz zu bringen, wie „Spiegel online“ weiter schreibt. Stillgelegte Thermalkraftwerke sind inzwischen wieder in Betrieb, um zusätzliche Energie zu liefern.