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Jeffries: Anti-Dumping-Klage in Europa noch im Juni

Es war nur eine kleine Notiz der Analysten von Jeffries in der Bewertung der Quartalszahlen von JA Solar. Für die nahe Zukunft als negativ bewerteten die Analysten, dass noch in diesem Monat eine Handelsklage gegen chinesische Hersteller in den Europa zu erwarten sei. Solarworld habe ein Team in Brüssel aufgebaut, um die Klage auch in Europa zu lancieren. Es gebe Spekulationen, dass Solarworld nun die Intersolar Europe kommende Woche für die Ankündigung einer Anti-Dumping-Petition in der EU nutzen könnte. Die Handelsklage in den USA war damals auf der Messe „Solar Power“ verkündet worden.
JA Solar ist bereits wegen der in den USA verhängten Strafzölle auf kristalline Solarzellen und Module aus China besonders betroffen. Eine Ausweitung des Verfahrens auf Europa könnte aus Sicht der Jeffries-Analysten bedeuten, dass JA Solar als einer der größten Verkäufer kristalliner Solarzellen potenziell von 60 Prozent des Photovoltaik-Weltmarkts abgeschnitten sein könnte. Die Ironie der Geschichte von JA Solar liegt laut Jeffries daran, dass der Hersteller einst Hauptlieferant auch von Solarworld war, die nun die Anti-Dumping-Verfahren in den USA und Europa vorantreiben.

In Deutschland haben sich bereits eine Reihe von Firmen für und gegen ein Anti-Dumping-Verfahren gegen chinesische Photovoltaik-Hersteller positioniert. Die Vorstandchefs von Wacker Chemie und Phoenix Solar sprachen sich klar gegen Handelssanktionen aus. Dagegen hat  Sovello angekündigt, eine eventuelle Klage in Europa unterstützen zu wollen. In der Politik gibt es ebenfalls gemischte Reaktionen. Der neue Umweltminister Peter Altmaier (CDU) befürwortet zumindest eine Prüfung. Grünen-Politiker Hans-Josef Fell warnte hingegen vor einem Photovoltaik-Handelskrieg mit China. Aus seiner Sicht wäre eine Kooperation mit China viel erfolgsversprechender. EPIA-Generalsekretär Reinhold Buttgereit erklärte, ohne den globalen Wettbewerb und billige chinesische Photovoltaik-Module wären wir nicht so nah an der Netzparität, wie wir heute sind. Das größere Problem sei eher die fehlende europäische Industriepolitik. (Becky Stuart/Sandra Enkhardt)