Mecklenburg-Vorpommern und auch Berlin, die jeweils von Großen Koalitionen unter SPD-Führung regiert werden, könnten am Freitag „das Zünglein an der Waage“ sein, wenn es um die Anrufung eines Vermittlungsausschusses geht. Die SPD- und grünregierten Länder allein verfügen nicht über die notwendige Mehrheit, um noch Nachverhandlungen mit dem Bundestag zur Solarförderung erreichen zu können. Allerdings regt sich auch in den unionsregierten Ländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen massiver Widerstand gegen die geplanten Einschnitte bei der Photovoltaik. Die Ministerpräsidenten dieser Länder hatten sich am Montag mit Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) zu Gesprächen getroffen. Er soll nach Informationen der Grünen angeboten haben, die Forschungsgelder für die Photovoltaik zu erhöhen.
Der federführende Umweltausschuss des Bundesrats hatte für einen Vermittlungsausschuss votiert. Wenn sich die Ländervertreter am Freitag allerdings gegen die Anrufung eines Vermittlungsausschusses zwischen Bundestag und Bundesrat entscheiden, tritt die Ende März vom Parlament bereits verabschiedete EEG-Novelle endgültig in Kraft. Damit wären unter anderem die drastischen Einschnitte bei der Photovoltaik-Einspeisevergütung, die bereits zum 1. April erfolgten sowie die weiteren monatlichen Kürzungen, dann rechtskräftig. (Sandra Enkhardt)