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Neues Gaskraftwerk seit Sommer nur zwei Stunden in Betrieb

Der Verband kommunaler Unternehmen appelliert gemeinsam mit GE Energy Germany an die Politik, den Energiemarkt in Deutschland schnell zu reformieren, um den Betrieb und  Einsatz flexibler, hoch effizienter Kraftwerke zu ermöglichen.

Es war eine ungewöhnliche Allianz. Hans Joachim Reck, Hauptgeschäftsführer des Verbands kommunaler Unternehmen, (VKU) und Prof. Stephan Reimelt, CEO von GE Energy Germany, haben heute in Berlin an die Politik appelliert, den Energiemarkt in Deutschland schnell zu reformieren.

„Es fehlt der große Wurf“, klagte Reck. „Wir sehen, dass der  Energiemarkt nicht mehr funktioniert. Während alte, ineffiziente Braunkohlekraftwerke rund um die Uhr laufen, verdienen hocheffiziente Kraftwerke kein Geld mehr.“ Reck und Reimelt klagen beispielsweise über ein neues hocheffizientes Gaskraftwerk in Darmstadt,, dass GE gebaut hat und die Stadtwerke dort betreiben. Das neue Kraftwerk kann auf Spitzenlasten reagieren und blitzschnell hochgefahren werden. „ Es ist seit Inbetriebnahme im Sommer bisher lediglich zwei Stunden lang gelaufen, während alte ineffiziente Braukohlekraftwerke rund um die Uhr laufen.“, so Reck. Ein Grund: Kohle hat sich seit der massenhaften Förderung von Schiefergas in de USA auf dem Weltmarkt massiv verbilligt. Reck rechnet wie andere Experten damit, dass der Preis noch weiter abstürzen wird. Ein Gaskraftwerk, das adäquat auf fluktuierenden Strom reagieren kann, würde sich so nicht mehr rechnen.

Appell an die neue Bundesregierung

87 Prozent der Stadtwerke gaben in einer im September 2013 durchgeführten Befragung des VKU an, dass für sie unter den derzeitigen Bedingungen der Neubau von Kraftwerken nicht mehr in Frage käme. „Die Energiewende steht im Mittelpunkt und die Zeit drängt“, so GE-CEO Reimelt. Beim Ausbau der Erneuerbaren seien zwar große Fortschritte erzielt worden.  „Doch es wachsen zunehmend Zweifel hinsichtlich der Investitionssicherheit und  Verhältnismäßigkeit, Akzeptanz und Versorgungssicherheit.  Die Nichtinbetriebnahme modernster Kraftwerke in diesem Jahr ist ein eindrucksvoller Beleg.“  Für die Regierungskoalition bestehe daher dringender Handlungsbedarf.

VKU und GE appellieren an die neue Bundesregierung, die Probleme schnellstmöglich anzugehen. Dabei müssten unter anderem  im Vordergrund stehen: Die Reform des EEG zu mehr Wettbewerb für effizientere Kosten, ein Kapazitätsmarkt, die Stärkung der KWK-Technologie und eine Stärkung des europäischen Emissionshandels, um die Verschmutzung der Atmosphäre angemessen zu bepreisen und gleichzeitig neue, hoch effiziente Kraftwerke zu fördern. (William Vorsatz)

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