Die Kriminalpolizei in Ellwangen hat eine Diebesbande ermittelt, die über Monate hinweg Solarmodule und Photovoltaik-Wechselrichter im Wert von mehr als 200.000 Euro geklaut haben soll. Die Ermittlungen seien noch nicht abgeschlossen. „Wir hoffen noch deutlich mehr Taten nachweisen zu können“, sagte ein Beamter der Polizei Ellwangen. Offensichtlich habe die Bande bundesweit Diebstähle an Photovoltaik-Anlagen begangen. Drahtzieher ist nach derzeitigem Ermittlungsstand ein 33-jähriger bosnischer Staatsangehöriger. Er soll geeignete Photovoltaik-Anlagen erkundet haben. Die Diebstähle selbst hätten dann wohl zwei seiner Mittäter zumeist vorgenommen, so die Polizei weiter.
Der Haupttäter sei selbst Inhaber einer Firmen, die sich auf den Einbau von Photovoltaik-Anlagen spezialisiert habe. Nach den Ermittlungen der Polizei haben die Täter die Solaranlagen auf dem einen Dach fachmännisch und illegal abmontiert und dann vorzugsweise bei Bauherren in Nordwürttemberg und Nordbayern wieder installiert. Ausgangspunkt für die Ermittlungen sei der Diebstahl von 97 Photovoltaik-Modulen im Wert von etwa 50.000 Euro in der Region Ellwangen-Haisterhofen Ende April. Dieser Fall habe auch mit Hilfe eines aufmerksamen Passantens geklärt werden können. Weitere Ermittlungen im Umfeld des Haupttäters hätten die Beamten dann auf die Spur der zwei Mittäter gebracht, gegen die mittlerweile ebenfalls konkrete Verdachtsmomente vorlägen.
Das zuständige Amtsgericht habe auf Antrag der Staatsanwaltschaft Ellwangen die Durchsuchung der Wohnungen und Geschäftsräume der Tatverdächtigen erlaubt. Tatsächlich seien dabei Wechselrichter gefunden worden, die verschieden Diebstählen zugeordnet werden konnten. Der Diebesbande konnten dadurch auch bereits verschiedene Delikte in Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen nachgewiesen werden, wie es im Polizeibericht weiter heißt. Die gestohlenen Photovoltaik-Anlagen seien fast komplett auf diversen Baustellen in Süddeutschland wieder eingebaut worden. Bislang hat die Polizei 17 solcher Baustellen ermitteln können. Die Beamten schließen aber nicht aus, dass auch Diebesgut ins Ausland verschoben worden ist, wo der Hauptverdächtige an einer weiteren Firma beteiligt ist, wie es weiter hieß. Derzeit überprüfe die Polizei auch noch eine Vielzahl von Baustellen, bei denen der Verdacht besteht, dass dort gestohlene Solarmodule und Wechselrichter installiert sind. Daher würden die polizeilichen Ermittlungen auch noch einige Zeit in Anspruch nehmen. (Sandra Enkhardt)