Zweieinhalb Jahre lang sind im Rahmen des von der Europäischen Union geförderten Projekts „PV Legal“ bürokratische Hemmnisse für die Photovoltaik identifiziert worden. In dieser Woche ist der Abschlussbericht in Brüssel vorgestellt und an die EU-Kommission überreicht worden. Dabei sind zahlreiche Vorschläge erarbeitet worden, wie administrative Verfahren zum Anschluss von Photovoltaik-Anlagen vereinfacht und verkürzt werden können. Jörg Mayer, Geschäftsführer des federführenden Verbandes BSW-Solar, stellte die Forderungen vor. „Mit schlankeren Genehmigungsverfahren, klareren Fristen sowie angemessenen und transparenten Netzanschlussgebühren könnte der erwünschte und notwendige Bau von Solarstromanlagen deutlich einfacher, schneller und kostengünstiger laufen. Die europäische Energiewende braucht auch eine administrative Wende“, sagte Mayer.
Einige Fortschritte seien im Projektverlauf aber bereits zu verzeichnen gewesen. So seien Behördenprozesse für den Bau kleiner Photovoltaik-Dachanlagen in Deutschland, Frankreich, Griechenland, Portugal und den Niederlanden mittlerweile erleichtert worden. Dennoch gebe es auch noch Missstände, die es in den kommenden Jahren zu beseitigen gelte. n Spanien, Bulgarien und Großbritannien etwa würden allein die Erfüllung von behördlichen Auflagen und Netzanschlussverfahren annähernd die Hälfte der Entwicklungskosten für die Projekte verschlingen. Insgesamt sind in dem Abschlussbericht mehr als 20 Empfehlungen aufgelistet, die auf eine Vereinfachung der Genehmigungsverfahren, des Netzanschlusses und technischer Normen abzielen. Diese gilt es nun, in den jeweiligen Ländern umzusetzen und über die Verbände in die Regierungen zu tragen, sagte Mayer. Bislang gibt es keine Pläne, die Fortschritte aus der Arbeit von „PV Legal“ in einigen Monaten nochmals zu überprüfen. Auf das Projekt aufsetzend wird allerdings in Kürze „PV Grid“ seine Arbeit aufnehmen. Neben den nationalen Industrieverbänden sollen dann auch die Netzbetreiber stärker einbezogen werden, hieß es auf der Veranstaltung in Brüssel.
Ein Ziel der EU, die Zusammenarbeit der europäischen Solarverbände zu stärken, sei mit dem Projekt bereits erreicht worden, sagte der EU-Abgeordnete William Gillett mit Blick auf die Beteiligung von 14 nationalen Photovoltaik-Industrievereinigungen und der EPIA. „PV Legal“ sei ein „Flagschiff-Projekt“ der EU gewesen, um die Erneuerbaren näher an den Markt zu bringen. Die EU hat „PV Legal“ mit insgesamt 2,5 Millionen Euro gefördert. Dies entspricht 75 Prozent des Gesamtbudgets. (Sandra Enkhardt)