Der unbemannte, ultraleichte Propellersegler Zephyr des britischen Entwicklers Qinetiq hat einen Rekord im Dauerflug aufgestellt: Der Zephyr ist seit dem 9. Juli ununterbrochen in der Luft. Wenn er am Freitag wie geplant um 16 Uhr MESZ sicher landet, wird er elfmal länger in der Luft gewesen sein als vor neun Jahren die Drohne RQ-4A Global Hawk der US-Luftwaffe.
„Das solarbetriebene Fluggerät hat die Fähigkeit bewiesen, im Grunde unbegrenzt lange in der Luft zu bleiben“, sagt Unternehmenssprecher Douglas Millard. Für den Rekordflug herrschen allerdings außergewöhnlich gute Bedingungen: Der Zephyr segelt über der US-Militärbasis Yuma im sonnenverwöhnten Bundesstaat Arizona. Fünf Ingenieure hoben ihre Entwicklung selbst in die Luft: Sie rannten mit dem Segler aus Karbonfasern auf den Händen über das Rollfeld. Er sei „wie ein Drache“ gestartet, sagt Millard. Mit einer Fernsteuerung wurde das Gerät dann auf eine Höhe von 18 Kilometern gebracht, dabei war es rund 30 Stundenkilometer schnell.
Der 22,5 Meter breite Flügel des Propellerseglers ist komplett mit Solarzellen bedeckt. Diese sind so dünn wie ein Blatt Papier; insgesamt wiegt der Sonnensegler gerade einmal 50 Kilogramm. Nachts werden die beiden Propeller, mit denen das Fluggerät gesteuert wird, mit Strom aus wieder aufladbaren Batterien angetrieben.
Anfang Juli war erstmals ein bemanntes Solarflugzeug eine ganze Nacht hindurch geflogen. Die Weltpremiere gelang der Solar Impulse des Schweizer Umweltpioniers Bertrand Piccard. Das nur 1600 Kilogramm schwere Fluggerät landete auf dem Schweizer Stützpunkt Payerne, nachdem es 26 Stunden in der Luft gewesen war.
(Petra Hannen)