Das Thüringer Kompetenzzentrum für Hochtechnologie und Solarwirtschaft ist am Dienstag in Erfurt eingeweiht worden. „Die Solarindustrie ist eine Zukunftsbranche und sie soll auch in Thüringen eine gute Zukunft haben. Dafür brauchen wir qualifizierte Fachkräfte und ein Ausbildungsangebot auf hohem Niveau“, sagte Ministerpräsidentin Chistine Lieberknecht (CDU) zur Eröffnung. Mit dem Kompetenzzentrum solle die Technologie- und Marktführerschaft der heimischen Photovoltaik-Unternehmen erhalten und ausgebaut werden. Es werde helfen, den wachsenden Bedarf nach qualifizierten Fachkräften zu befriedigen.
Das neue Kompetenzzentrum entstand in gut einjähriger Bauzeit. Spatenstich war im Februar 2009. Die Investitionen belaufen sich dem Bildungswerk für berufsbezogene Aus- und Weiterbildung Thüringen gGmbH (BWAW) auf etwa 10,5 Millionen Euro. Acht Millionen Euro der Gesamtsumme stammten aus Fördermitteln des Bundes und des Landes. In dem Kompetenzzentrum werden 25 Ausbildungsberufe angeboten. Insgesamt stehen nach Angaben des Betreibers BWAW 351 Plätze für die Aus- und Weiterbildung zur Verfügung. Als besondere Ausstattung verfügt das Zentrum über vier Solarmodultestfelder.
Thüringen kämpft weiter gegen Kürzungen
Zur Einweihung waren auch Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU) und Thüringens Wirtschaftsminister Matthias Machnig (SPD) nach Erfurt gekommen. Lieberknecht begrüßte den Beschluss der Bundesregierung, die Photovoltaik in den kommenden Jahren mit 100 Millionen Euro zusätzlich zu fördern. Für die Thüringer Firmen eröffneten sich mit der „Innovationsallianz Photovoltaik“ in der Solarforschung neue Perspektiven. Zugleich kündigte Lieberknecht an, dass Thüringen weiter entschieden den Kürzungsplänen der Bundesregierung bei der Solarförderung entgegentreten werde. „Die geplanten Einschnitte würden diese Investitionen und Arbeitsplätze in Thüringen gefährden.“ Die Photovoltaik-Branche brauche verlässliche Rahmenbedingungen, so Lieberknecht weiter.
In Thüringen ist die Solarbranche stark vertreten. Etwa 50 Photovoltaik-Unternehmen haben sich in den vergangenen Jahren im Freistaat angesiedelt. Nach Aussage von Lieberknecht planen die Firmen bis 2013 Investitionen von rund einer Milliarde Euro im Land. Etwa 6000 Menschen arbeiten in Thüringen in der Solarbranche. (Sandra Enkhardt)