Mit Blick auf die Argumentation von FDP-Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler, dass die Industrie wegen hoher Strompreise Wettbewerbsnachteile haben würde, sagt Wenzel: „Das ist eine Frage der Prioritäten und für einige Unternehmen bestimmt der Fall. Allerdings wurden die Ausnahmeregelungen zuletzt mit dem EEG 2012 erneut auch auf Unternehmen ausgeweitet, die weder stromintensiv sind noch hierdurch international Wettbewerbsnachteile zu befürchten hätten.“ Diese Sonderregelungen bedeuteten zugleich steigende Belastungen für die nicht-priviligierte Industrie, Handel, Gewerbe und den normalen Stromverbraucher.
Mit dem forcierten Ausbau der Offshore-Windenergie drohe nun ein ähnliches Szenario. „Mittlerweile kommt zur Photovoltaik noch der Ausbau der Offshore-Windanlagen. Auch hier bekommen die Betreiber fast 20 Cent pro Kilowattstunde, vergleichbar neuen Photovoltaik-Anlagen. Und das ist ja auch gewollt: Bis 2020 sollen in Nord- und Ostsee 10 Gigawatt installiert werden“, sagt Wenzel. Gleichzeitig betont er aber, dass die Energiewende nicht zum Nulltarif zu bekommen sei. Er ließe sich nur über die Geschwindigkeit des Umstiegs auf Erneuerbare diskutieren und auch dies hätte bereits vor einigen Jahren gemacht werden müssen. Damals habe es aber keine Bereitschaft gegeben, den Photovoltaik-Zubau zu deckeln, sagt Wenzel.