Forscher aus Leipzig haben zusammen mit ihren Kollegen vom Fraunhofer CSP in Halle eine neue Designfassade entwickelt. Die integrierten Solarmodule sind so ausgerichtet, dass sie ein Maximum an Sonnenlicht einfangen können. Das treibt den Ertrag einer gebäudeintegrierten Solaranlage in die Höhe.
Forscher der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kunst (HTWK) in Leipzig haben eine nach ihren Angaben besonders effiziente Designfassade mit Solarmodulen präsentiert. Der Ursprung der Entwicklung ging auf die Betonmodule zurück, die von den Wissenschaftlern am Fraunhofer Centrum für Silizium-Photovoltaik (CSP) entwickelt wurde.
Der Lösungsansatz für dieses solare Bauelement besteht darin, dass die integrierten Solarmodule in einer dreidimensional gefalteten Fassade so ausgerichtet sind, dass sie am jeweiligen Gebäude das Maximum an Sonne abbekommen. Der erste Entwicklungsschritt war der Entwurf und die Optimierung einer solchen dreidimensional gefalteten Fassade, wobei hier vor allem die ästhetischen Gesichtspunkt im Mittelpunkt standen. „Im nächsten Schritt wurde der Entwurf technisch optimiert“, beschreibt Frank Hülsmeier vom Architekturinstitut Leipzig und Professor an der HTWK. „Dazu haben wir den Sonnenverlauf im Tages- und Jahreszyklus sowie die Höhe der umgebenden Gebäude an einem spezifischen Standort – in diesem Fall eine Straße in Berlin – in das Entwurfsmodell einbezogen und den Winkel der Solarmodule optimiert. So ist es uns gelungen, mit der gleichen Fläche an Solarmodulen bis zu 50 Prozent mehr Energie zu gewinnen als bei vertikal installierten Solarmodulen.“
Die Perfekte Ausrichtung planen
Der nächste Schritt ist die Markteinführung der Fassade. Schließlich ist es aufgrund der Berechnungen der Leipziger Forscher für Architekten kein Problem, die perfekte Ausrichtung des Gebäudes zu finden. So lassen sich optimal angeordnete Fassaden in Ost-, West- oder Südrichtung bauen.
Die Leipziger Forscher haben eine im Maßstab 1:2 verkleinerte Version des neuen Fassadenelements im Gebäude der HTWK ausgestellt. Der auch in der verkleinerten Version immerhin noch zwei Mal drei Meter große Demonstrator aus Aluminium-Verbundplatten enthält neun Solarmodule. Den damit erzeugten Strom können die Besucher der HTWK direkt vor Ort nutzen. An einem integrierten USB-Anschluss können sie ihr Mobiltelefon aufladen. (su)