Was kostet eine Solaranlage bei Greenrock Energy? Die kurze Antwort lautet: gar nichts. Die Anlagen sind gänzlich kostenlos. Greenrock Energy plant, baut und wartet die Anlage kostenlos, der Kunde des Unternehmens bezieht Strom von der Anlage zu einem fixierten Preis, der in 20 Jahren nicht steigen wird. Damit soll möglichst vielen Menschen, Unternehmen, Landwirten und Kommunen die Chance gegeben werden, erneuerbare Energien zu produzieren und davon zu profitieren. Der Zugang zur Technologie muss möglichst niederschwellig sein, das ist die Voraussetzung für einen beschleunigten Ausbau, um Photovoltaik flächendeckend in Deutschland zu installieren. Und das ohne Flächenkonkurrenz zum Anbau von Lebensmitteln. Denn Dachflächen sind hierzulande fast im Überfluss da – und sie sind meist ungenutzt.
Greenrock Energy entwickelt, baut und wartet Photovoltaikanlagen mit hochwertigen Komponenten. Unsere sogenannten Kunden (da wir ihren nichts verkaufen) können so über 20 Jahre bei den Stromkosten sparen, weil der Strompreis über die gesamte Vertragszeit stabil bleibt.
Vorzeigeprojekt Remda
Wie das funktioniert, zeigt das Beispiel eines Projekts in Remda nahe Jena und Weimar: In der Siedlung hat Greenrock auf drei landwirtschaftlichen Dachflächen eines Hofes ein Projekt entwickelt. Davon speisen zwei Anlagen in das Netz ein und eine Installation versorgt den Eigentümer mit Strom zu einem vertraglich fixierten Preis. Die Motivation: Mit der Solarstromanlage will der Landwirt seinen hohen Stromverbrauch und damit die Betriebskosten aus der Schweinezucht senken. Die schnelle Baugeschwindigkeit sowie eine unbürokratische Herangehensweise, was Finanzierung, Planung, Bau und Wartung der Anlagen angeht, sind für Greenrock als Generalunternehmer wichtig. Das Paket hat den Landwirt schließlich vom Angebot überzeugt.
Die Verbindung von bester und passender Technologie mit einem minimalen Eingriff in die Umwelt sind ebenso wichtig wie eine rasche und reibungslose Bauphase. So waren die Bauzeiten auch für die Tiere relativ gut auszuhalten. Die direkte, transparente und schnelle Kommunikation mit den Dachbesitzern bildet Vertrauen und beschleunigt letzten Endes auch die Projektrealisierung.
Geplant wurde das Projekt in der Zentrale von Greenrock Energy in Berlin-Kreuzberg. Hier wurden alle Herausforderungen in Detailplanungen gelöst: Vor Beginn der eigentlichen Bautätigkeiten wurden 6.000 Quadratmeter Dach komplett saniert – und von Asbest befreit. Dabei musste besonders behutsam vorgegangen werden, da die Tiere während der Sanierung weiterhin mit dem Futter im Stall untergebracht waren.
Erst die Dachfläche sanieren
Eine weitere Herausforderung für die Planer: Die sehr hohen Kamine auf dem Dach bedeuteten ein Verschattungspotenzial für die Module, was die Stromerträge gemindert hätte. Nach der Dachsanierung wurden gedämmte Sandwichpaneele verbaut. Erst anschließend wurde mit der Installation der eigentlichen Solaranlage begonnen. Heute ist die erste Anlage bereits am Netz. Die anderen zwei Anlagen werden bis Ende Dezember angeschlossen sein. Das sei einer rund zweimonatigen Lieferzeit für die Trafostationen geschuldet.
Greenrock Energy schließt einen Nutzungsvertrag für die Dachfläche ab und speist den erzeugten Strom ins Stromnetz ein. Auf jeder Baustelle hat Greenrock Energy eigene Manager, die das Projekt steuern und die Arbeitskraft von Solarteursbetrieben mit einbinden, um die Anlagen zu montieren. Und nicht nur die. Aufgrund unserer Qualitätsansprüche haben wir ein eigenes Partnernetzwerk aufgebaut, mit dem wir zusammenarbeiten. Dabei übernehmen wir auch die Wartung und technische Betriebsführung der Anlagen.
Beschränkung bei 750 Kilowatt
Die Größe der Anlagen mit zwei mal 750 Kilowatt plus 500 Kilowatt für den Eigenverbrauch haben wir nicht zufällig gewählt. Denn größere Anlagen zu installieren ist nur über die Teilnahme an einer Ausschreibung möglich. Der Haken: Gerade für Dachanlagen ist es schwierig, sich gegen Anlagen auf der Freifläche durchzusetzen, weil diese günstigere Montagesysteme nutzen können. Die Ausschreibungen unterscheiden nicht nach Dach- oder Freifläche.
Die Module erhalten wir ohne Lieferverzögerungen von unserer Tochter, der Greenrock Trina GmbH. Die Module von Trina sind qualitativ hervorragend. Um Lieferengpässe zu vermeiden, halten wir stets fünf Megawatt Modulleistung in unserem Lager in Potsdam vor.
Fünf Busbars steigern Erträge
Das Resultat kann sich sehen lassen: In nur sechs Wochen wurden drei Agrarhallen mit einer Dachfläche von insgesamt 15.000 Quadratmetern mit 7.500 Solarmodulen bestückt. Insgesamt liefern die drei Anlagen zwei Megawatt Leistung.
Jedes polykristalline Honey-Modul liefert 275 Watt aus 60 Zellen, der Wirkungsgrad liegt bei 16,8 Prozent. Durch die Fünf-Busbar-Technologie haben die Module einen geringen Serienwiderstand, einen verbesserten Zelle-zu-Modul-Quotienten und eine höhere Zuverlässigkeit. Unser Partner Trina Solar gibt 25 Jahre Garantie auf eine lineare Leistung aus den 18,6-Kilogramm-Modulen. Das Montagesystem für Trapezbleche lieferte die Firma Saytec aus Bad Wörishofen nördlich von Kaufbeuren. Die Unterkonstruktion aus Aluminium nutzt eine Schiene mit 180 Millimetern.
Zur Installation gehören zudem 32 Wechselrichter von Delta Electronics. Verbaut wurden drei unterschiedliche Leistungsklassen: der M88H, der M50A sowie der M30A. Das ist wichtig, weil jedes Projekt individuell geplant werden muss, um auf Spezifika einzugehen. Mit den unterschiedlichen Leistungsklassen wurden die drei Dachflächen optimal ausgelegt.
Effiziente Wechselrichter entscheidend
Generell haben Wettbewerb und Kostendruck in der Solarbranche in den vergangenen Jahren enorm zugenommen. Das bedeutet, jeder Zehntelprozentpunkt an Effizienz zählt. Der Kostendruck gilt nicht nur für die Solarmodule, sondern gleichermaßen auch für andere Komponenten wie die Wechselrichter. Der M88H wurde extra für den Einsatz in großen Megawatt-Solarparks entwickelt. Er weist einen maximalen Wirkungsgrad von 98,5 Prozent (EU-Wert) aus.
Das Gesamtgewicht des M88H ST liegt bei nur 84 Kilogramm. Transport und Handling am Installationsort benötigen also kein spezielles und teures Equipment. Zusätzlich punktet er durch das Designkonzept: Der Anschlusskasten mit AC- und DC-seitigen Überspannungsableitern und Anschlussklemmen sowie DC-Trennschaltern ist bereits in das Gerät integriert und kann einfach vom Leistungsmodul getrennt werden. Bei einem Austausch des Leistungsmoduls verbleibt der Anschlusskasten mit der gesamten Verkabelung am Installationsort, das spart Arbeitszeit und senkt die Kosten für Wartungs- und Instandhaltungskosten.
Speicher puffert 242 Kilowattstunden
Während zwei Anlagen den produzierten Strom in das Netz speisen, entschied sich der Eigentümer auch für eine zusätzliche Eigennutzung des Stroms. Die dabei entstehenden 500.000 Kilowattstunden werden in Lithiumakkus mit rund 242 Kilowattstunden Kapazität gepuffert. Der wurde unter Einbeziehung des landwirtschaftlichen Umfelds sowie der klimatischen Bedingungen eingebaut. Der Lithium-Eisenphosphat-Speicher von Soltaro nutzt eine effiziente Hochspannung von 1.000 Volt DC und wird über das Energiemanagementsystem aus dem Hause Smart 1 Solutions gesteuert. Das System optimiert die Energieverteilung für Eigenverbrauch und Netzeinspeisung.
Der Schwerpunkt unserer Projekte liegt auf Gewerbe- und Industriekunden. Wir bauen die Photovoltaikanlage mit Eigenkapital und vermieten sie an den Kunden für einen fixen Betrag. Als Erstes gucken wir uns die monatliche Stromrechnung an und wie hoch der Verbrauch ist. Die Miete wird dann für 20 Jahre festgelegt. Der Kunde, in diesem Fall der Landwirt aus Remda, ist rechtlich der Besitzer der Anlage und erhält den Strom zu einem konstanten Tarif. Dieser liegt immer zehn Prozent unter dem aktuellen Tarif des Grundversorgers. Das Projekt in Remda ist das erste Referenzprojekt für das neue Modell Avalanche S-Plus als Mietstrommodell inklusive des relativ großen Batteriespeichers mit 225 Kilowatt Leistung. Die meist verlangte Ladegeschwindigkeit mit einer 1C-Rate wird so erfüllt, denn auch auf landwirtschaftlichen Höfen zieht die Elektromobilität künftig verstärkt ein.
Unser Stromliefervertrag
Die Kunden erhalten eine Planungssicherheit für 20 Jahre. Nach dem 21. Jahr betreiben wir die Anlage für bis zu drei mal drei Jahre weiter, je nach technischem Zustand. Der Eigentümer des Dachs wird jedoch mit 20 Prozent an den Stromerträgen beteiligt. Danach können die Kunden entscheiden, ob die Anlage bleiben oder abgebaut werden soll.
Der Trend ist klar: Photovoltaikanlagen werden in Deutschland künftig verstärkt unabhängig von den Vorgaben des EEG gebaut. Der nun beschlossene größte Solarpark des Energiekonzerns EnBW in Brandenburg ist nur die Vorhut. Viel wichtiger ist es aber, erst mal die Dachflächen im ganzen Land zu verstromen.
Der Autor
Frank Hilgenfeld
arbeitet seit 2010 als Journalist und PR-Berater für verschiedene Firmen und Nachrichtenagenturen mit dem Schwerpunkt Ökoenergiebranche. Unter anderem verantwortete er 2010 bis 2013 die Kommunikation für den indischen Solarmodulhersteller Emmvee sowie danach für Greenrock Energy AG.