Ein Schweizer Unternehmen hat eine Möglichkeit gefunden, CIGS-Dünnschichtmodule im Rolle-zu-Rolle-Verfahren zu drucken. Die Pilotlinie ist jetzt in Betrieb gegangen.
Das Schweizerische Unternehmen Filsom hat eine Möglichkeit entwickelt, Dünnschichtmodule auf einem flexiblen Kunststoffsubstrat im Rolle-zu-Rolle-Verfahren herzustellen. Initiiert wurde die Technologie von der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) in Zürich und der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (EMPA). Auf dem Weg zur Industrialisierung der Idee ist es den Forschern des EMPA sogar gelungen, die Zelleffizienz auf 20,4 Prozent zu heben – allerdings im Labor. Trotzdem ist das für eine mit diesem Verfahren auf Kunststoff gedruckte Solarzelle ein absoluter Spitzenwert.
Ob Filsom, eine Ausgründung der ETH Zürich diesen Wirkungsgrad auch im industriellen Herstellungsprozess schafft, bleibt zu bezweifeln. Denn schon in der herkömmlichen Dünnschichtphotovoltaik zeigt sich immer wieder, dass bei der Übertragung von Zelleffizienzen auf die Modulgröße und vor allem in der Massenfertigung eine große Lücke klafft, auch wenn diese kleiner wird.
Zehn Jahre Entwicklungsarbeit
Doch der Vorteil, auf den Filsom zurückgreifen kann ist, dass durch das Druckverfahren der CIGS-Halbleiter relativ preiswert auf das Trägersubstrat aufgebracht werden kann. Es sind offensichtlich keine energieintensiven Vakuumprozesse notwendig, um die Halbleiterschichten auf das Substrat zu drucken.
Filsom hat jetzt, nach mehr als zehnjähriger Entwicklungsarbeit, eine Pilotoproduktion der flexiblen Solarmodule aufgenommen. Die Druckmaschinen sind eine Eigenentwicklung. Auf einer Rollenbreite von einem Meter ist Filsom nach eigenen Angaben in der Lage, die Halbleiterschichten gleichmäßig aufzudrucken. Mit ihrer Maschine können die Schweizer zunächst einmal 15 Megawatt Solarstromleistung pro Jahr drucken. Dabei haben sie vor allem die Gebäudeintegration ihrer Solarfolien als Markt im Blick. Aber auch mobile Anwendungen sind mit der Solarfolie möglich. (su)