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Trafostationen auf dem Dach

Der Schweizer Systemanbieter Tritec hat zwei mehrere Tonnen schwere Trafostationen auf den Dächern einer Großhandelskette installiert. Die gesamte Anlage inklusive Montagesystem wurde eigens für diese Dächer entwickelt.

Der Schweizer Systemanbieter und Spezialist für große Solarkraftwerke Tritec hat auf dem Dach der Vertriebszentrale der Schweizer Großhandelskette Migros in Neuendorf südlich von Basel Trafostationen direkt auf einem Flachdach installiert. In zwei Schritten haben die Monteure die beiden kompakten Solar Max Trafostationen von Sputnik Engineering in der vergangenen Woche auf das Dach gebaut. Zunächst hat der Lastkran das Gehäuse auf das 20 Meter hohe Dach gehievt. Danach waren die beiden Transformatoren an der Reihe. „Bei den zwei Teilanlagen mit einer Leistung von 1,6 und zwei Megawatt speisen wir den Solarstrom erstmals direkt auf dem Dach ins Mittelspannungsnetz ein“, erklärt Roland Hofmann, Geschäftsführer der Tritec-Niederlassung in der Schweiz. „So vermeiden wir mögliche Verluste und bringen die elektrische Energie schnell und optimal von 320 Volt Niederspannung auf 16.000 Volt Mittelspannung.“

Betonfundamente gießen

Um die Tragfähigkeit des Daches nicht zu überschreiten, mussten die Installateure vorher eigens für die beiden Trafostationen Betonfundamente gießen. Damit weist das Dach statisch genügend Reserven auf, um das Gewicht der mehrere Tonnen schweren Transformatoren zusätzlich zur eigentlichen Solarstromanlage zu tragen.

Größte Flachdachanlage der Schweiz

Insgesamt wird der Generator auf den Dächern von Tritec in Neuendorf eine Leistung von 5,2 Megawatt haben. Das Solarkraftwerk besteht aus insgesamt vier einzelnen Teilanlagen, die auf sechs Gebäude verteilt sind. Die ersten drei der vier Anlagenteile sind seit Ende Mai am Netz. Die Fertigstellung des vierten Anlagenteils ist für Ende Juli dieses Jahres vorgesehen. Dann wird es die größte Flachdachanlage der Schweiz sein. Insgesamt 20.039 monokristalline Solarmodule mit einer Leistung von 260 Watt, die auf neun Flachdächer verteilt sind, werden ihren erzeugten Strom 60 String- und 12 Zentralwechselrichter in das Stromnetz der Elektra Neuendorf einspeisen.


Spezifische statische Berechnungen notwendig

Für die Unterkonstruktion der Anlage waren spezifische Berechnungen notwendig, damit die Anlage den sehr speziellen statischen Gegebenheiten von großen Flachdächern angepasst werden konnte. Das erfordert viel Know-how und Erfahrung. So musste für eine gewichtsneutrale Dachbelastung die existierende Dachbegrünung abgesaugt und durch Kies ersetzt werden. Zusätzlich musste das Montagesystem besonders ballastarm sein, um die Tragfähigkeit des Daches nicht zu überbeanspruchen. Das Gestellsystem hat Tritec zusammen  mit dem Schweizer Spezialisten Montavent mit Sitz in Zürich eigens für diese Dachanlage entwickelt und genau auf die technischen Anforderungen angepasst. Die Module werden mit einem Winkel von 10 Grad aufgeständert und die gesamte Anlage ist leicht nach Südost ausgerichtet. (Sven Ullrich)

Einen ausführlichen Beitrag über die statischen Probleme bei der Flachdachmontage lesen Sie in der nächsten Ausgabe von photovoltaik .