Die Installation von Solaranlagen auf Trapezblechen sind Standard für den Monteur. Die neuen Systeme lösen einige Probleme, werfen aber neue auf.
Der Preisdruck auf dem Photovoltaikmarkt wird immer stärker. Das bekommen auch die Planer und Installateure zu spüren. Es sind inzwischen weniger die Module, die den Preis der Anlage bestimmen, sondern vor allem die Zahl der Arbeitsstunden, die die Monteure auf dem Dach verbringen. Jede Mitarbeiterstunde ist dann bares Geld und entscheidet oft über die Wirtschaftlichkeit der Anlage. Soll nicht die Qualität der Arbeiten unter dem Preisdruck leiden, müssen immer wieder neue Lösungen her, die die Installation weiter vereinfachen. Da geraten auch bisher unproblematische Standards wie der Bau einer Solaranlage auf ein mit Trapezblech gedecktes Dach zur Herausforderung. Vor allem der Aufbau der Unterkonstruktion muss schnell gehen und mit möglichst wenig Material und Werkzeug auskommen. Immer wieder stehen die Gestellhersteller mit der Stoppuhr da und messen, wie flott die Monteure ihre Konstruktionen aufgebaut haben.
Eine zweite Herausforderung sind die Materialkosten. Schließlich ist das in der Regele verwendete Aluminium teuer. Waren bisher die lange Montageschiene auf dem Trapezblech der Standard, scheint sich die Montage mit Kurzschienen immer mehr durchzusetzen. Sie spart viel Material und dauert nicht länger als der Aufbau einer langen Schiene. Doch die neuen Systeme lösen nicht nur Probleme, sondern werfen auch neue auf. „Mit einer durchgehenden Schiene waren die Gestelle zwar materialintensiver, aber da konnten wir die Kabel besser an der Schiene befestigen“, weiß Björn Groß, Projektleiter bei Stiens Solartechnik in Kaufungen. „Jetzt müssen wir uns immer etwas einfallen lassen, dass zumindest die Stecker bei Regen nicht im Wasserlauf liegen.“
Die Kurzschienen werfen aber auch statische Probleme auf. Bei der Montage mit langen Schienen liegen die Module komplett auf allen Hocksicken auf. Damit ist eine gleichmäßige Belastung des Trapezblechs auf der gesamten Breite des Moduls gewährleistet. Die zusätzliche Last wird über das gesamte Dach gleichmäßig in die Dachhaut eingeleitet. Bei der Kurzschienenmontage liegen die Module mit ihrem gesamten Gewicht aber auf maximal vier Hochsicken auf. Die dazwischen liegenden Hochsicken bekommen kein Gewicht ab. (Sven Ullrich)
Wie die Gestellhersteller diese Herausforderungen meistern, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Facmagazins photovoltaik. Die Printausgabe ist gerade erschienen.