Der deutsche Pavillon auf der EXPO 2015 in Mailand wird mit organischen Solarfolien von Belectric OPV ausgestattet. Zusammen mit Projektpartnern entwickeln die Nürnberger Solarbäume, die in den Pavillon integriert werden und ihn mit Strom versorgen.
Der Nürnberger Hersteller von organischen Solarfolien Belectric OPV wird den deutschen Pavillon bei der Weltausstellung in Mailand im kommenden Jahr mit seinen Folien bestücken. Es ist das erste große internationale Architekturprojekt, in dem die neuen Produkte von Belectric OPV auf Basis der organischen Photovoltaiktechnologie zum Einsatz kommen, betont das Unternehmen. „Im Gegensatz zu herkömmlichen Solarmodulen lassen sich die flexiblen folienintegrierten OPV-Module von Belectric OPV problemlos in den innovativen architektonischen Entwurf von Schmidhuber integrieren“, erklären die Nürnberger.
Solarbäume erzeugen Energie
Das Münchner Architekturbüro wird mit dem Pavillon eine „lebendige, fruchtbare Landschaft voller Ideen für die Ernährung der Zukunft“ darstellen. Als zentrales Gestaltungselement nutzen die Architekten stilisierte Pflanzen. Zu diesen „Ideenkeimlingen“, wie die Münchner diese Pflanzen nennen, gehören auch energieerzeugende Solarbäume, die mit den organischen Solarfolien aus Nürnberg ausgestattet werden. „Die Solartrees verbinden Innen- und Außenraum, Architektur und Ausstellung miteinander und spenden gleichzeitig Schatten während der heißen EXPO-Monate“, erklärt Lennart Wiechell, leitender Architekt und Managing Partner bei Schmidhuber, die Idee. „Wir hatten hier die Möglichkeit nicht nur eine existierende Technologie zu verwenden, sondern bis hin zum optischen Erscheinungsbild der Module alles zu gestalten und so in das Gesamtdesign einzugliedern. Zudem tragen die OPV-Module zur Senkung des externen Energieeinsatzes im Gebäudebereich und somit zur Ressourcenschonung bei.“
Mit Partnern entwickeln
Die Solarbäume werden die Nürnberger aber nicht allein entwickeln. „Um das OPV-basierte System für den deutschen Pavillon zu realisieren, hat sich ein hochqualifiziertes Partnernetzwerk gebildet, welches die einzelnen Themen entsprechend der jeweiligen Fähigkeiten bearbeiten wird“, erklärt Ralph Pätzold, Geschäftsführer von Belectric OPV. So sitzen neben dem Stuttgarter Kabelhersteller Lapp auch der Spezialist für die bauliche Umsetzung von architektonischen Entwürfen Carl Stahl und das Chemieunternehmen Merck mit im Entwicklungsboot.
Großes Potenzial bei der Gebäudeintegration
Die Projektpartner wollen das große Potenzial der organischen Photovoltaik im Bereich der Gebäudeintegration zeigen. „Die organische Photovoltaik eröffnet im Architekturbereich ganz neue Möglichkeiten“, betont Hermann Issa, Director Business Development & Sales bei Belectric OPV. Issa leitet das Projekt für den Einsatz der OPV im deutschen Pavillon. „Sie passen sich den Vorgaben der Architekten und Designer an, nicht umgekehrt“, erklärt er „Als ideale Plattform wird so während der EXPO einem internationalen Publikum dieses neuartige Produkt präsentieren.“ (Sven Ullrich)