Wissenschaftler vom Fraunhofer ISE zeigen auf der Fachmesse Lopec ein relativ großes Modul aus organischer Photovoltaik (OPV). Das Modul kommt ohne das sonst in der OPV verwendete Indium-Zinn-Oxid aus und sei dadurch günstiger herzustellen. Eine Härteprüfung hat das Modul bereits bestanden.
Die Forscher des Fraunhofer ISE aus Freiburg wollten mit der so genannten Rolle-zu-Rolle Produktionstechnik ein neues Fertigungsverfahren zur Marktreife führen. Die Anlage kann mehrere Meter pro Minute beschichten. Ziel sei es, die organische Photovoltaik (OPV) in Form großflächiger Folien günstiger herzustellen. Alle Schichten, mit Ausnahme der Metallelektroden, wurden auf der ISE-Anlage gefertigt. Heraus kam ein Solarmodul mit einer Fläche von rund 90 Quadratzentimetern.
Techniker brachten den Silberfinger für den Vorderseitenkontakt durch Siebdruck an. Das Modul ist zudem mit einer Barrierefolie versiegelt und voll flexibel. „Wir haben unsere organischen Solarzellen mehreren Tests unter kontinuierlicher Beleuchtung unterzogen“, erzählt Uli Würfel. Er leitet die Abteilung Farbstoff- und Organische Solarzellen am Fraunhofer ISE. Mit erfreulichen Ergebnissen, die eine Stabilität von mindestens acht erwarten lassen, prophezeit Würfel. „Das ist ein wichtiger Schritt zur Produktreife für diese Solarzellentechnologie“, erläutert Würfel. Denn aufgrund der Flexibilität würden sich neue Einsatzgebiete für die solare Stromgewinnung ergeben. Beispielsweise auf Glasfassaden.
Die im Modul eingesetzten Zellen haben die so genannte Feuchte-Wärme-Prüfung für Dünnschicht-Photovoltaik bestanden. Dabei werden Solarzellen oder -module eintausend Stunden lang bei 85 Grad Celsius und 85 Prozent Luftfeuchtigkeit geprüft. Bei dieser beschleunigten Alterung hätten die organischen Solarzellen weniger als fünf Prozent Leistungsverlust gezeigt. Die Messe Lopec findet am 27. und 28. Mai in München statt. (nhp)