Wirsol hat die Installation einer großen Solaranlage auf einer einstigen Kohlenmischhalle in Dinslaken abgeschlossen. Sie ist Teil eines gesamten Strukturwandelkonzepts der nordrhein-westfälischen Stadt.
Wirsol hat im Rahmen seiner Beteiligung an der Montan Solar eine große Anlage auf dem Dach einer ehemaligen Kohlenmischhalle in Dinslaken errichtet. Der Generator ist schon seit mehreren Monaten geplant. Nachdem die Dachsanierung des Gebäudes abgeschlossen war konnten die Monteure Mitte September mit der Installation beginnen. Jetzt haben sie den Generator EEG-konform in Betrieb genommen – noch fristgerecht vor der Einführung des EEG 2017. „Die Anlage wird wohl die letzte dieser Größenordnung sein, denn nach dem neuen EEG gehören solche Anlagen künftig der Vergangenheit an“, betonen die Planer aus dem badischen Waghäusel. Im Januar wird der Generator auch ans Netz gehen.
Solarstrom aus dem einstigen Kohlelager
In der Halle lagert einst die Steinkohle, die die Ruhrkohle AG aus dem benachbarten Bergwerk Lohberg zutage gefördert hatte, bevor sie in Kraftwerken verstromt wurde. Jetzt liefert die Halle nicht mehr nur den Energieträger, sondern gleich die Energie selbst – aus der Kraft der Sonne. Insgesamt liefert die Anlage mit einer Leistung von gut 1,8 Kilowatt jedes Jahr etwa 1,521 Megawattstunden Solarstrom.
Anlage wird Teil des Strukturwandels in Dinslaken
In die Sanierung der Kohlenmischhalle hat RAG Montan Immobilien, die die Verwaltung und Verwertung der Grundstücke und Immobilien der einstigen Ruhrkohle AG übernommen hat, 3,9 Millionen Euro investiert. Dabei musste und wollte die Eigentümerin die traditionelle Architektur dieses stadtbildprägenden Industriegebäudes in Dinslaken erhalten. In Zukunft werden dort Veranstaltungen stattfinden. Die Kohlenmischhalle wird Teil eines acht Hektar großen neuen Wohngebites sein, das auf dem ehemaligen Bergbaugelände entstehen soll. Das Konzept mit dem Namen „Kreativ Quartier Lohberg“ hat die Stadt Dinslaken zusammen mit den Stadtwerken und der RAG Montan Immobilien entwickelt. Es soll Städtebau, Wohnen und Energie miteinander verbinden, indem die Solaranlage eng in das Gesamtkonzept mit einbezogen wird. „Die Realisierung einer Photovoltaikanlage dieser Größenordnung ist ein gelungenes Beispiel für den Strukturwandel im Ruhrgebiet“, erklärt Peter Vest, Geschäftsführer von Wirsol. „Für uns als Projektierer im Bereich erneuerbare Energien ist es etwas Besonderes die Zukunft dieses markanten Standortes entscheidend mitzugestalten und dort künftig Strom aus Sonnenenergie, statt aus Kohle zu produzieren.“ (su)