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Marco Ledic: „Wir erreichen rund tausend Menschen“

Wie läuft Ihre Roadshow? Werden die Veranstaltungen gut angenommen?

Marco Ledic: Sie sehen ja, der Zuspruch ist hervorragend. Zwar behindert uns Corona weiterhin, denn manche Teilnehmer müssen aufgrund von Erkrankungen kurzfristig absagen. Aber 70 Installateure und Planer sind hier ins Zeiss-Planetarium nach Berlin gekommen. Es war großartig, endlich alle persönlich wiederzusehen beziehungsweise kennenzulernen.

Das ist ordentlich, zumal viele Installateure derzeit alle Hände voll zu tun haben. Wie viele Stationen hat Ihre Frühlingstour?

Wir sind insgesamt in neun verschiedene Städten mit zehn Veranstaltungen. Da in Bremen aufgrund von Corona nur 30 Teilnehmer zugelassen waren, haben wir dort zwei Veranstaltungen angeboten. Insgesamt werden wir weit über tausend Menschen erreichen, das ist enorm.

Kurzer Rückblick auf 2021: Wie ist es gelaufen?

Solaredge hatte ein sehr starkes Jahr. Unsere Installateurbasis wächst rasant, in einigen Regionen ist mittlerweile jede zweite Photovoltaikanlage mit unseren Leistungsoptimierern ausgestattet.

Waren Sie lieferfähig?

Wie andere Anbieter hatten natürlich auch wir mit Corona und dem Mangel an Halbleitern zu kämpfen. Auf der anderen Seite stieg die Nachfrage deutlich an. Aber wir haben die logistischen Probleme gemeistert, indem wir neben dem Schiffstransport auch per Bahn, LKW und sogar per Luftfracht geliefert haben und weiterhin liefern.

Gab es Verzögerungen?

Natürlich hatten wir auch mit Verspätungen zu kämpfen, aber bei uns steht kein Fließband still. Aus den Erfahrungen der Vergangenheit wissen wir, dass eine Diversifizierung der Zulieferer der Schlüssel ist. Und wir haben uns sehr eng mit unseren Vertragsherstellern und Kunden abgestimmt, um der Nachfrage gerecht zu werden.

Wie sehen Sie die Situation 2022?

Die Verknappung von Halbleitern wird uns bestimmt während des gesamten Jahres begleiten, das wird nicht einfach im dritten oder vierten Quartal verschwinden - so sehr ich mir das auch wünschen würde. Allerdings produziert Solaredge seine Komponenten, Geräte und Systeme an mehreren Standorten, um die Versorgungsrisiken zu minimieren. Das bringt uns in eine gute Position.

Welche Trends bestimmen den Markt in diesem Jahr?

Wenn wir uns die Marktentwicklung in diesem Jahr ansehen, erleben wir den Übergang von einer reinen Solarenergielösung zu einer ganzheitlichen Lösung für intelligente Energie mit Photovoltaik und Speicher. Ich erwarte, dass sich dieser Trend fortsetzen wird, da Hausbesitzer und Unternehmen nach Energielösungen suchen, die es ihnen ermöglichen, nicht nur ihre eigene Energie zu erzeugen, sondern diese auch so effizient wie möglich zu nutzen.

Solaredge ist seit ungefähr einem Jahrzehnt in Europa präsent. Wie haben sich die Ansprüche Ihrer Kunden aus dem installierenden Handwerk verändert?

Am Anfang war die die DC-seitige Leistungsoptimierung erklärungsbedürftig, weil die Solarteure mit der klassischen Stringverschaltung aufgewachsen sind. Mittlerweile sind sie Standard, ebenso unsere Wechselrichter. Die Installateure wünschen sich durchgängige Systeme, und beim Service einen Ansprechpartner für alle Fragen rund um unsere Komponenten.

Und wie ist Ihr Angebot mittlerweile gewachsen?

Wir haben mittlerweile neben der Leistungselektronik eine Ladestation und planen ein eigenes Thermostat, um überschüssigen Solarstrom für die Wärme im Haus zu nutzen, etwa in Kombination mit einer Wärmepumpe. Das kommt sehr gut an.

Wie bewerten Sie die Aussichten bei Gewerbekunden?

Auf dem gewerblichen Markt erleben wir einen Übergang von einem Capex-Markt zu einem Opex-Markt. Einer der Gründe dafür ist, dass die Fachleute für Photovoltaik mit der Reifung des Marktes mehr Erfahrung und Wissen erworben haben.

Welche Neuheiten bringen Sie im Mai nach München mit?

In München werden bei uns am Messestand die Hausautomation und die Sektorenkopplung im Mittelpunkt stehen. Wir werden den Solaredge Home Hub Wechselrichter mit Backup-Funktion und unsere neue Solarege Home Batterie vorstellen. Außerdem zeigen wir die neuen Leistungsoptimierer der S-Serie mit erweiterter Sicherheitsfunktionalität. Auch Investoren und EPC dürfen gespannt sein und sich unsere neuen Lösungen für Gewerbeanlagen zeigen vor Ort lassen.

Wann werden die Backup-Wechselrichter und die Batterie erhältlich sein?

Die Produkte sind bereits bestellbar und je nach Liefersituation ab September 2022 erhältlich.

Bisher reichen Ihre Wechselrichter bis 120 Kilowatt. Spüren Sie steigende Nachfrage im Segment der gewerblichen Solardächer?

Der Run auf die Gewerbedächer ist schon da. Wir werden die Nachfrage mit neuen Wechselrichtern bedienen, die deutlich höhere Leistungen als 120 Kilowatt verarbeiten. Sie dürfen also gespannt sein!

Wie viele Mitarbeiter haben Sie derzeit?

Im Team für Deutschland sind wir ungefähr 60 Mitarbeiter. Weltweit hat Solaredge rund 4.000 Mitarbeiter, das zurückliegende Jahrzehnt war von enormem Wachstum geprägt. Und wir wachsen weiter und stellen weitere Leute ein.

Was wünschen Sie sich für die kommenden Wochen und Monate?

Natürlich wünsche ich mir ein schönes Osterpaket, beispielsweise in Form einer Erleichterung für die Installation von Solaranlagen auf Dächern von Mehrfamilienhäusern für Mieterstrom. Das muss einfacher werden, es war bisher viel zu kompliziert. Und natürlich wünsche ich mir eine Entspannung der Versorgungssituation.

Das Gespräch führte Heiko Schwarzburger.

Marco Ledic ist Country Manager für Solaredge in Deutschland. Von 2011 bis 2013 war der diplomierte Wirtschaftsingenieur bei der Kostal Solar Electric GmbH tätig. Im Jahr 2014 baute er seine Erfahrung bei einem asiatischen Wechselrichterhersteller. Seit 2015 ist er für Solaredge tätig.

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