Tansania liegt an der ostafrikanischen Küste. Die Sonne scheint hier reichlich, Solar scheint ein Muss. Es fehlt aber auch immer wieder am Nötigsten, unter anderem an einer stabilen Stromversorgung.
Die Artemed Stiftung hat deshalb eine sichere und unterbrechungsfreie Stromversorgung im St. Walburg‘s Hospital installieren lassen. In einem zweiten Schritt sind auch 300 Solarpanels geplant, damit das Krankenhaus einen Teil seines Energiebedarfs kostengünstig und klimaneutral mit Solarstrom deckt. Die Anlage wird für rund 100 Kilowatt ausgelegt.
Bis zu 20 Ausfälle pro Tag
Es liegt auf der Hand: Stromausfälle im OP und auf der Intensivstation haben dramatische Folgen. Das Buschkrankenhaus hat aufgrund der instabilen öffentlichen Stromversorgung täglich mit bis zu 20 Stromausfällen zu kämpfen, die zum Teil auch länger andauern. Für die Patienten vor Ort, ist der Ausfall der medizinischen Geräte lebensbedrohlich – insbesondere, wenn das Stromnetz während einer Operation zusammenbricht und dadurch die Beatmung und das Monitoring nicht mehr funktionieren.
Umfassende Sanierung der Elektrik und IT
Damit diese Gefahr nicht länger besteht, führte die Artemed Stiftung eine umfassende Sanierung der IT und Elektrik im Krankenhaus durch. Die Technik für die neue unterbrechungsfreie Notstromversorgung lieferte Greenakku aus Deutschland. Herzstück sind sechs Victron-Wechselrichter sowie eine größere Anzahl Lithiumakkus vom Typ Pylontech US2000.
Die installierte Technik ersetzt zu größten Teilen das alte Dieselnotstromaggregat. Das wiederum benötigte meist einige Zeit bei jedem Stromausfall, bis die Operationssäle samt Computer wieder hochfahren konnten. Für viele Patienten bedeutete das Lebensgefahr.
Die neue Anlage stellt sicher, dass die wichtigsten Stromkreise des Krankenhauses bei Ausfall des öffentlichen Netzes auf die Hochleistungsbatterien umgestellt werden. Dies passiert in wenigen Millisekunden unterbrechungsfrei und vollautomatisch. Die Wechselrichter bemerken den Wegfall des öffentlichen Stroms und leiten die Versorgung des Krankenhauses direkt auf die Pylontech-Akkus um.
Tagsüber solar versorgt
Nur im Fall seltener, sehr lang dauernder Stromausfälle wird das Dieselaggregat noch zur Unterstützung benötigt und nur bei niedrigem Akkustand gestartet. Mit dieser Ausstattung verfügt das St. Walburg‘s Hospital nun über ein smartes und zuverlässiges System, das jahrelang, rund um die Uhr und ohne technische Ausfälle auch unter extremen Umweltbedingungen funktioniert – und so Menschenleben rettet.
Damit die nun verbauten Akkus zukünftig nicht mehr nur von teurem Netzstrom oder Diesel abhängig sind, plant die Artemed Stiftung zusätzlich eine ausreichend dimensionierte Solaranlage mit 100 Kilowatt. Platz auf den Dächern ist ausreichend vorhanden, und Sonne – wie gesagt – auch.
Für 20 bis 30 Jahre geplant
So wird sichergestellt, dass das Buschkrankenhaus während der nächsten 25 bis 30 Jahre mit sauberem Strom versorgt wird. Da das St. Walburg‘s Hospital etwas südlich des Äquators liegt, werden die Solarpanels so installiert, dass sie den kompletten Tag über Solarstrom liefern. Damit werden tagsüber die wichtigen elektrischen Verbraucher im Krankenhaus versorgt. Mit dem Überschuss an Solarstrom werden die Lithiumbatterien geladen.