Ein Fahrrad, ein Computer, ein Mann. Oder natürlich eine Frau. Angelehnt an die Fernsehserie der 80er-Jahre „Knight Rider“ könnte so das neue Motto von Ford lauten. Bei der jährlichen Trendkonferenz des Autobauers in Palo Alto im US-Bundesstaat Kalifornien stellte Ford ein neues Elektrofahrrad vor. Es heißt kurz Modeflex. Das Rad ist zusammenklappbar und lässt sich so in Autos oder in der U-Bahn transportieren.
Für unterschiedliche Beläge lassen sich mit einfachen Handgriffen die passenden Räder montieren. Egal ob Straßen innerorts oder außerhalb oder im Gelände, die passenden Räder werden drangeschraubt. Bisher existiert allerdings nur ein Prototyp. Der Konzern stellt sich damit auf den Zeitgeist junger Fahrer ein. Flexible Nutzung und flexibler Besitz sind angesagt – vor allem in städtischen Ballungsräumen, weiß Ford-Chef Mark Fields.
Der eingebaute Trainer
Dazu stellt Ford den Prototyp einer App vor. Sie liefert Bikern hilfreiche Infos zu Routenplanung, Wetter, Verkehrssituation oder Umsteigemöglichkeiten auf öffentliche Verkehrsmittel. Auch an die Gesundheit denkt der Rechner. Denn das Rad soll mit dem Smartphone oder der Smartwatch verbunden sein, plant der Autobauer. Der Computer kontrolliert beispielsweise die Herzfrequenz des Fahrers, warnt bei zu großen Anstrengungen und steuert dagegen. Dazu erhöht er einfach die elektrische Unterstützung der Pedale. Oder der Rechner warnt den Fahrer vor Schlaglöchern.
Bereits im Jahr 1908 löste Ford mit dem T-Modell eine Revolution aus: Das Auto war einfach zu bedienen und zu reparieren. Es hatte keine Gangschaltung mit Kupplung und Schalthebel, keine Wasserpumpe und auch keinen Ölfilter.
Das Modell wurde auch Tin Lizzy oder zu Deutsch Blechliesel genannt. Es galt bis 1972 als das meistverkaufte Automodell der Welt, bis der VW Käfer den Rekord brach. Bis 1927 wurden allein in den USA 15 Millionen des T-Modells gebaut. Der Grund: Es war das erste Auto, das sich auch einfache Menschen leisten konnten. Denn Ford ließ es am Fließband produzieren. Jeder Arbeiter und Mechaniker hatte seinen Platz in dieser Arbeitskette und machte immer dieselben Aufgaben.
Planetengetriebe im Rad
Interessant dabei: Die Tin Lizzy besaß ein sogenanntes Planetengetriebe mit zwei Gängen. Es wurde über ein Fußpedal bedient und ist eine spezielle Art des Zahnradgetriebes.
Heute findet man es noch in der Nabenschaltung eines Drahtesels. Da schließt sich der Kreis wieder. Ein flexibles Elektrofahrrad könnte die Zukunft der urbanen Mobilität nachhaltig verändern – und die neue Tin Lizzy werden.