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E-Motorräder 

Mad Max im Tiefflug

Der Italiener Max Biaggi durfte mal ordentlich Gummi geben. Eine Spitzengeschwindigkeit von sagenhaften 408 Kilometern pro Stunde hat der ehemalige Motorradrennfahrer an einem Wochenende Ende Oktober 2020 erreicht.

Der Tatort: Der Flugplatz von Châteauroux in Frankreich war Schauplatz von insgesamt elf neuen Geschwindigkeitsweltrekorden. Das Siegerzeichen (Victory) des Fahrers soll wohl auch auf den Hersteller hindeuten.

Vier Weltmeistertitel in Folge

Eingeladen hatte der monegassische Elektromotorrad-Konstrukteur Voxan, um das 20-jährige Bestehen der Venturi Group zu feiern. Und das eindeutig Corona-konform, denn bei der Geschwindigkeit ließ er deutlich mehr als zwei Meter Abstand zu anderen E-Bikern.

Biaggi, in seinen Kreisen auch Mad Max genannt, gewann zwischen 1994 und 1997 vier Weltmeistertitel in Folge in der 250-Kubikzentimter-Klasse der Motorrad-Weltmeisterschaft. Der heute 49-Jährige holte mit dem Voxan Wattman den begehrtesten der zwölf Weltrekorde.

Messung mit fliegendem Start

Der VBB-3, der schnellste Stromer auf vire Rädern.

Foto: Venturi

Der VBB-3, der schnellste Stromer auf vire Rädern.
270 Kilowatt Power unter dem Sattel geben den Schub.

Foto: Venturi

270 Kilowatt Power unter dem Sattel geben den Schub.

Auf dem französischen Flughafen erreichte er eine Geschwindigkeit von knapp 367 Kilometern pro Stunde und stellte somit einen neuen Rekord in der Klasse für Elektromotorräder über 300 Kilogramm Gewicht auf.

Damit entthronte er den bisherigen Rekordhalter Ryuji Tsuruta mit dem sogenannten Mobitec EV-02A, der nur eine Geschwindigkeit von 329 Kilometern pro Stunde erreichte. Gemäß den Regeln des Branchenverbands FIM, das steht für Fédération Internationale de Motocyclisme, wurde die Geschwindigkeit des Voxan Wattman von einem fliegenden Start über eine Meile innerhalb von zwei Stunden gemessen.

Nach dem strengen Reglement des Verbandes ist die Endgeschwindigkeit der Durchschnitt der beiden Geschwindigkeiten, die über diese beiden Läufe aufgezeichnet wurden. Der Voxan mit seiner grauen, stromlinienförmigen Verkleidung ließ die Rekorde purzeln: Das GPS-Tacho zeigte den Spitzenwert von 408 Stundenkilometern an. Der Motor der Maschine verfügt über 270 Kilowatt Power, allein die Batterie wiegt 140 Kilogramm.

Im Jahr 2010 wurde der Motorradhersteller Voxan Motors von Venturi gekauft. Der Firmenpräsident Gildo Pastor richtete den Konstrukteur seitdem auf das neue Kerngeschäft mit Elektromotoren aus. Das Rennmotorrad Wattman ist bisher ein Einzelmodell. Sein Fahrer sollte auf zwei Rädern mit 400 Stundenkilometern flirten, so lautete die Mission.

Angesichts der relativ kurzen Strecke von 3,5 Kilometern will der Hersteller und sein Chef Gildo Pastor die Ziele noch höher schrauben. Bei den nächsten Versuchen auf einer längeren Strecke peilt das Team nun eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 400 Stundenkilometern an.

Rekord auch auf vier Rädern

Venturi hält nun den Rekord für die schnellsten Elektrofahrzeuge auf zwei und vier Rädern (Venturi VBB-3 mit 549 Stundenkilometern) sowie in der Kategorie der für vierrädrige Brennstoffzellenfahrzeuge (Venturi VBB-2 mit 487 Stundenkilometern). Pastor steht weiter unter Strom: Sein „Need for Speed“ scheint noch nicht gestillt.

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