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Frankreich

Disney überdacht mit Solar

Zehn bis 15 Millionen Besucher strömen jedes Jahr in den Freizeitpark Disneyland Paris. Die meisten werden mit ihrer Familie im Auto anreisen. Der Parkplatz auf dem Gelände ist also dementsprechend riesig. Eine Fläche, die geradezu wie gemacht ist für Solar.

Schutz vor der Sonne und Regen

Und so kam es auch: Nach mehr als drei Jahren Bauzeit sind beim Disneyland Paris 11.200 Parkplätze mit Solarpaneelen überdacht. Die Besucher können sich freuen. Neben den elektrischen Lade­möglichkeiten bieten die Paneele Schutz vor praller Sonne oder auch vor Regen und Hagel. Das Solarprojekt ist für Disneyland Paris ein wichtiger Teil der Umweltstrategie. Ziel ist es, die Treibhausgasemissionen schnell zu senken: Insgesamt trägt der Solarstrom dazu bei, dass 890 Tonnen CO₂ pro Jahr gespart werden.

Und nebenbei sendet es eine Ökobotschaft, die auch die ganz jungen Disney-Fans mitbekommen. Denn die solare Parkplatzüberdachung ist die derzeit größte ihrer Art in Europa. Das freut auch den Schweizer Energiekon­zern Axpo. Seine Tochterfirma Urbasolar mit Sitz im französischen Montpellier hat die Anlage ­gebaut. Seit dem Frühjahr 2024 ist sie fertig genau rechtzeitig für die neue Sonnensaison. Auf 20 Hektar Parkplatzfläche wurden insgesamt 82.000 Solarmodule mit einer Gesamtleistung von rund 36 Megawatt installiert.

Optik der Konstruktion passt sich ein

Die Anlage produziert rechnerisch genug erneuerbare Energie, um rund 17 Prozent des aktuellen Stromverbrauchs des Freizeitparks zu decken. Zum Vergleich: Das entspricht dem Stromverbrauch einer Stadt mit 17.400 Einwohnerinnen und Einwohnern. Auch für Urbasolar war es ein besonderes Projekt: „Denn die Unterkonstruktion mussten wir an die Vorgaben des Parkbetreibers anpassen“, sagt Paul Keurinck. Er ist als geschäftsführender Direktor für die Projektentwicklung bei Urba­solar zuständig.

Die Konstruktion sollte sich in die ­Optik der anderen Gebäude im Disneyland Paris einfügen. Deshalb wurde eine Stahlkonstruktion entwickelt, die mit der gleichen blauen Farbe angestrichen ist wie alle anderen Metallzäune und Laternen im Vergnügungspark. Urbasolar hat zudem teilweise auch transparente Module in die Unterkonstruktion integriert.

Mehr Nachfrage auch in Deutschland

Die semitransparenten Paneele haben den Vorteil, dass es tagsüber unter der Solarüberdachung nicht allzu dunkel wird. Dies ist aber in der Regel auf offenen Parkplatzflächen kein großes Problem. Trotzdem wirkt es freundlicher. Der Markt für solche Anlagen wächst. Denn in Frankreich gibt es eine spezielle Förderung für derartige Projekte. Dazu kommt noch die Solar­pflicht für neu gebaute Parkplätze. „Diese müssen zu mindestens zehn Prozent solar überdacht werden“, weiß Paul Keurinck. ­Außerdem müssen Lademöglichkeiten installiert werden. Das treibt die Nachfrage. Denn auch in Deutschland haben die ersten Bundesländer wie Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen eine Pflicht zur solaren Überdachung bei neuen Parkplätzen beschlossen.

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