LaDezeit überbrückt

Er war gerade auf der Rückfahrt von seinem letzten Einbruch, da geriet der Serientäter in Deggendorf an eine Zivilstreife. Auch ein Elektroauto schützt nicht vor der Polizei, wie der Mann erfahren musste. Die Streife wurde fündig und stellte nicht nur den geliehenen Nissan Leaf sicher.

Die Dreistigkeit des 30-Jährigen ist kaum zu überbieten. Bei einem früheren Vorfall drohte ihm auf der Rückfahrt von einem nächtlichen Einbruch der Strom des E-Mobils auszugehen. Da hat er sein Fahrzeug eben mal an einer Außensteckdose einer Lagerhalle aufgeladen. Das war natürlich kein Schnellladesystem. Da muss man halt ein wenig warten. Um sich die Zeit zu verkürzen, ging er kurz seiner Berufung nach und brach er am helllichten Vormittag in diese Halle ein. Während sich die Akkus aufluden, sorgte er dafür, dass auch seine Brieftasche aufgeladen wurde. Nach ein paar Stunden Inspektion der Lagerräume hatte er 1.500 Euro zusammen. Der Wagen war inzwischen auch wieder voll, so ging es nach Hause. Während andere Einbrecher sich um Finger- und Fußabdrücke scheren, war ihm offenbar der CO2-Abdruck wichtiger. Da kam er immerhin auf eine saubere Bilanz.

Sponsoring durch Nissan?

Bisher konnten dem einschlägig vorbestraften Mann seit September 2013 insgesamt 14 Einbrüche im gesamten Landkreis Deggendorf nachgewiesen werden, wobei er hauptsächlich in Firmengebäude, Gasthäuser, Wertstoffhöfe und Baucontainer einbrach, um dort Bargeld zu entwenden. Der Diebstahlschaden beträgt circa 8.000 Euro, der Sachschaden circa 17.000 Euro. Von der Beute ist nichts mehr übrig – die hat der Einbrecher offenbar für seinen Lebensunterhalt verwendet.

Das Elektroauto hatte der Mann sich öfter geliehen; so schnell wird er damit jedoch nicht wieder unterwegs sein. Nach dem Haftrichter folgte gleich die U-Haft. Hier kann er nun in Ruhe über die Vermarktung seiner Geschichte und vielleicht über ein Sponsoring durch Nissan nachdenken. Er wäre nicht der Erste, der aus seiner kriminellen Geschichte Medienkapital schlägt.