Es gibt keinen Steg. Vom Schnellboot geht es per Holztreppchen erst mal ins flache Wasser. Mit Rucksäcken und Koffern heißt es noch sieben Meter knietief waten, dann ist der Besucher am Ufer, wo schon Pferdetaxis auf ihn warten. Das sind die Gilis vor Lombok in Indonesien. Drei winzige Trauminseln, auf denen der Begriff „Pferdestärken“ noch wörtlich genommen wird und keine Autos fahren dürfen. Für den Strom sorgen Solarparks neben Palmenhainen.
Noch sind die Gilis ein Tipp für Insider. Das Flair entspricht ein wenig dem von Kho Samui vor 20 Jahren, als die Hippies die Insel in Beschlag hatten, bevor sie langsam verdrängt wurden. Die neuen Inselurlauber auf den Gilis vor Lombok sind jedoch anders, eher Surfer und Taucher. Vor dem Frühstück joggen sie, dann genießen sie das einfache Inselleben in preiswerten Fincas, deren Veranden direkt zum weißen Strand zeigen. Und das mit gutem Gewissen. Denn auf den Inseln werden fast kaum noch Abgase produziert .
Ab und zu wieder im Kerzenschein
Das war einmal anders. Bis 2012 erzeugten die drei Inseln Gili Trawangan, Gili Meno und Gili Air ihren Strom noch mit Dieselgeneratoren. Dann verlegte das staatliche Energieunternehmen PLN ein 4,6 Kilometer langes Stromkabel vom Festland bis zu den Inseln. Der konventionell erzeugte Festlandstrom dient aber nur der Grundversorgung. Gleichzeitig hat PLN einen Solarpark mit über 1.000 kristallinen Module auf Air errichtet und einen kleineren auf Trawangan. Sie decken einen Großteil des Energiebedarfs der drei Inseln.
Ab und zu fällt zwar immer noch das gesamte Netz mal aus. Und dann springen bei einigen Bars und Restaurants am Strand die kleinen Notgeneratoren an. Aber die meisten Bungalows und Strandbars begnügen sich mit dem Licht von Kerzen. Bis die Kühlschränke anfangen abzutauen, ist der Netzstrom längst wieder da.
Gili heißt auf Deutsch einfach Insel. Pferdestärken und Solarstrom gehören zu dem sauberen Versorgungskonzept, mit dem die Gilis vor Lombok punkten.
