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Montage

Kletterprofis am Werk

In 50 Metern Höhe über dem Erdboden wird manch einem richtig mulmig. Nicht jeder arbeitet gern in so luftiger Höhe – erfahrene Kletterprofis schon. Sie haben Ende Februar auf der Südseite einer thermischen Müllverwertungsanlage in Wuppertal eine Photovoltaikanlage installiert. Aber nicht nur das: „Mit dem Einsatz der Industriekletterer konnten wir die Kosten für die Montage deutlich reduzieren“, freut sich Sebastian Multermann, Projektleiter bei der Abfallwirtschaftsgesellschaft Wuppertal (AWG). Der Nervenkitzel war also nicht zum Spaß.

Regionale Fachpartner

Multermann machte sich bereits frühzeitig 2022 auf die Suche nach den passenden Partnern für die Umsetzung des Projektes am Standort Korzert. Neben den Profikletterern aus Haan sind zwei weitere Fachfirmen mit im Boot: eine aus Remscheid für Solartechnik und eine aus Wuppertal für die Montage.

Die auf der Schräge des Kesselhausdachs installierte Solarstromanlage kann künftig pro Jahr bis zu 42 Megawattstunden grünen Strom liefern. Mit dem produzierten Strom könnte man beispielsweise bis zu 800 Elektroautos mit einem Akku von 50 Kilowattstunden aufladen.

Aus Müll wird Strom und Wärme

Denn der Energieversorger aus Wuppertal will grüner werden. Auch das Kerngeschäft des Versorgers bei der thermischen Müllverwertungsanlage verbessert demnach seit vielen Jahren die CO₂-Bilanz.

In der Abfallbehandlungsanlage verwertet die AWG die Restabfälle von insgesamt über 1,5 Millionen Einwohnern in Wuppertal und Umgebung und produziert so pro Jahr durchschnittlich mehr als 100 Gigawattstunden Strom. Außerdem speist die AWG jährlich an die 500 Gigawattstunden Fernwärme in die von den Wuppertaler Stadtwerken (WSW) betriebenen Versorgungsnetze der Stadt ein.

Weitere geeignete Flächen gesucht

Der Müllbunker stößt durchaus auf Interesse: Bis zu 400 Leute besichtigen die Anlage und nehmen an Touren durchs Werk teil. Sie sehen die Krankanzel, von wo aus die Greifer den Abfall aus dem Müllbunker in die thermische Verwertung heben. Fahrten mit dem Müllwagen und Fotos mit dem Müllmonster locken die Besucher zu einem Tag der offenen Tür. Im nächsten Jahr kann auch die Solaranlage begutachtet werden.

Apropos: Beim Thema Solarenergie wollen WSW und AWG künftig enger zusammenarbeiten. Gemeinsam werden nun geeignete Flächen gesucht, um weitere Photovoltaikanlagen zu errichten. Dann ist Wuppertal vielleicht nicht mehr nur für seine Schwebebahn bekannt. Bisher ist die Hochbahn das Wahrzeichen der Stadt.

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