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Solarbaum mit Tracker

Die Anwendungen für den Solarbaum sind vielfältig: Im Garten, auf Parkplätzen und Seen sowie auf Ackerflächen wäre er potenziell aufzustellen. Die Visualisierungen eines Grafikbüros zeigen schon mal, wie es aussehen könnte. Äpfel liefert der Solarbaum zwar nicht, dafür aber ökologischen Strom – auch nicht schlecht.

„Jetzt steht der nächste Projektschritt an“, erklärt der grüne Pionier Wilhelm Hepperle aus Wester­stetten, nördlich von Ulm in Baden-Württemberg: Auf Basis seiner Konstruktionspläne sollen Prototypen entstehen, die seine Daten evaluieren. Der Entwickler sucht nun also Investoren und Firmen, die ihn bei der Realisierung unterstützen und an den Solarbaum glauben.

Noch keine Projekte realisiert

Denn noch gibt es keine realisierten Projekte, bestätigt Hepperle. Zuerst hat er seine technische Problemlösung patentieren lassen, um sie nun zu vermarkten.

In seiner Vision besteht ein Solarbaum aus einem drehbaren Mast, an dem auf vier Etagen je zwei Arme mit je sechs Photovoltaikmodulen be­festigt sind. Zusammen sind das immerhin 48 Module.

Ein elektromechanischer Tracker dreht die Paneele flexibel weiter, sodass sie der Sonne gen Westen folgen können. Problematisch könnte allerdings die Windlast sein. Dafür führt der ­Erfinder eine intelligente Windlastbegrenzung ins Feld. Bei Windstärken ab 60 Kilometern pro Stunde stellen sich beispielsweise zwei Modulreihen automatisch um, sodass der Mast aus dem Wind dreht.

Der erste Ast beginnt ab einer Höhe von zweieinhalb Metern. So bleibt genug Luft für Autos, Menschen und Maschinen, um sich darunter zu bewegen. Flächen können so doppelt genutzt werden wie beim Konzept der Agri-PV.

Bei Obstüberdachungen werden semitransparente Solarmodule installiert, damit genügend Licht durchkommt. Die Überdachung reduziert den Stromertrag jedoch ein wenig. Die Höhe der Installation liegt bei 7,5 bis 8,5 Metern und die Spannweite bei 10,5 Metern. Allerdings sind die Maße durch den modularen Aufbau flexibel.

Mehrere Bäume sind bekanntlich ein Wald. Ein Wald aus Solarbäumen auf einer Freifläche könnte nach Berechnungen von Hepperle eine beachtliche Ernte erwirtschaften.

Ein Hektar Solarwald

Auf einem Hektar könnten 85 Solarbäume stehen. Für ein Modell mit drei Reihen mit jeweils zehn Solarmodulen übereinander sind das zwölf Kilowatt Leistung – plus zehn Prozent Mehrertrag durch bifaziale Module, die auch die Rückseite nutzen. Die Nachführung von Ost nach West steigert den Ertrag um weitere 30 Prozent, sodass insgesamt 16,8 Kilowatt bereitstehen. Auf dem Hektar könnten also etwas mehr als 1,4 Megawatt installiert werden.

Wie gesagt, bislang handelt es sich um eine Vision, eine clevere Idee. Nun geht es darum, die Lösung in der Praxis zu erproben. Mancher Installationsbetrieb könnte den Solarbaum nutzen, um Interesse zu wecken – bei potenziellen Kunden und Nachbarn. 

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