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„Demnächst überholen wir die polykristalline Technik“

Schwarzburger: Der Preisverfall der kristallinen Solarmodule hat der Dünnschichttechnik schwer zugesetzt. Nun kündigte der Modulhersteller Solar Frontier aus Japan an, mit neuen CIGS-Modulen mehr Wirkungsgrad zu erzielen als polykristalline Paneele. First Solar setzt Cadmiumtellurid als Halbleiter ein. Wie weit sind Sie gekommen?

Degener: Wir produzieren derzeit 14,1 Prozent Modulwirkungsgrad in der Serienfertigung, in den beiden Werken in den USA und in Asien. Ab dem zweiten Quartal werden sie auch in Europa ausgeliefert. Der Wirkungsgrad unserer Module der Serie FS 3 black plus bezieht sich auf Standardtestbedingungen (STC), gemessen bei 25 Grad Celsius Modultemperatur. Bei Betriebsbedingungen im Feld werden regelmäßig höhere Modultemperaturen erzielt, und der Vorsprung der polykristallinen Module schmilzt dahin.

Schwarzburger: Das könnte den Modulmarkt ordentlich durcheinanderwirbeln, wenn Dünnschichtmodule eine höhere Effizienz aufweisen als kristalline Module. Aber auch bei der Konkurrenz tut sich einiges: sowohl bei den kristallinen Modulen als auch bei Dünnschichtmodulen mit Verbundhalbleitern aus Kupfer und Indium (CIGS).

Degener: Natürlich, auch bei den kristallinen Modulen gibt es Fortschritte. Aber der letzte Wirkungsgradrekord stammt aus dem Jahr 2004. Jetzt schreiben wir 2014. Mit 16 Prozent Wirkungsgrad bei STC sind wir schon deutlich besser als die polykristallinen Module. Dann haben wir die Nachteile bei der Flächeneffizienz aufgeholt.

Schwarzburger: Hand aufs Herz, bis Sie die Rekordwerte aus dem Labor erreichen, werden auch noch einige Jährchen ins Land gehen. Vor allem, wenn Sie die Fortschritte in die automatisierte Fertigung überführen wollen. Da geht es um Qualitätssicherung und hohen Durchsatz aus den Maschinen.

Degener: Im nächsten Jahr werden wir mehr als 15 Prozent Wirkungsgrad erreichen, in der Serienfertigung wohlgemerkt. 2016 sollen es 16,2 bis 16,9 Prozent sein. 2017 vielleicht sogar über 17 Prozent. Jedes Jahr ein Prozent mehr, das schafft die polykristalline Konkurrenz nicht.

Schwarzburger: In den USA hatte General Electric ein eigenes Modulwerk für Cadmiumtelluridmodule angekündigt. Mittlerweile wurden die Pläne fallen gelassen. Dann sind Sie damit allein auf weiter Flur.

Degener: Wir haben die Technologie und das Intellectual Property von GE erworben. Das ermöglicht uns schnellere Effizienzsteigerungen, wie ich sie skizziert habe. Diese Steigerungen hatten wir ohnehin vor, können sie nun aber schneller umsetzen.

Schwarzburger: Das wird auf alle Fälle spannend. Wie eng ist First Solar jetzt mit GE verbandelt?

Degener: Im Gegenzug hat GE Anteile von uns erhalten. Wir sehen uns für das Rennen um den besten Wirkungsgrad gut gewappnet, zumal wir mit unseren Modulen kostenoptimierte Systeme für den Eigenverbrauch anbieten können.

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