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Solargeneratoren und BHKW bilden ein gutes Team

Petersen: Im Sommer produzieren die Photovoltaikanlagen hohe Überschüsse, sie erzeugen im Winter jedoch deutlich weniger Kilowattstunden. Genau dann liefert ein BHKW planbar und konstant Strom und Wärme. Das passt wunderbar zusammen.

Ullrich: Genau das zeigen mehrere kombinierte Installationen. Zudem gibt es einige Geräte am Markt, die in ihre Steuerung schon die Einbindung einer Photovoltaikanlage oder auch einer Wärmepumpe mit integriert haben.

Petersen: Mit der KWK-Novelle kommt 2016 wieder mehr Schwung in den Markt für BHKW. Für eine Kilowattstunde aus einer KWK-Anlage bis 50 Kilowatt steigt die Vergütung von 5,41 auf acht Cent, allerdings sinkt die Auszahlung für den Eigenverbrauch auf vier Cent.

Ullrich: Mal Hand aufs Herz, wer bekommt denn heute noch Geld für den Eigenverbrauch? Das ist doch auch gar nicht notwendig. Wenn das BHKW clever in die gesamte Haustechnik eingebunden wird, ist der Eigenverbrauch bei den derzeitigen Strompreisen doch das Beste, was dem Hauseigentümer passieren kann.

Petersen: Eine neue Förderung ist noch für die neuen Geräte mit Brennstoffzellen nötig. Bislang betrug der Zuschuss im Schnitt 13.000 Euro pro Anlage. Geld in dieser Größenordnung muss in einem neuen Förderprogramm vom Wirtschaftsministerium kommen, damit die Markteinführung gelingt.

Ullrich: Dabei hat die Brennstoffzelle mehrere Vorteile: Einige Geräte am Markt sparen gut 50 Prozent der Emissionen gegenüber herkömmlichen Geräten. Deshalb steigen auch immer mehr Hersteller in dieses Segment ein. Bisher war außer Viessmann keiner der Großen dabei.

Petersen: Einige der Geräte mit Brennstoffzelle haben allerdings deutlich weniger Wärme- als Stromleistung. In diesem Fall wird die Leistung für den Warmwasserbedarf ausgelegt. Eine extra Heizung liefert die Wärme. Das ist besonders bei Nachrüstungen vorteilhaft, da eine Heizung meist vorhanden ist.

Ullrich: Zudem sind sie die BHKW der Zukunft. Denn die geringe Wärmeproduktion passt perfekt zum gut gedämmten Haus, das auch wenig Wärme braucht. Schließlich muss die Wärme, die hinten herauskommt, auch abgenommen werden. Für den zukünftig hohen Gebäudestandard, der mit der EnEV gefordert wird, produzieren die klassischen BHKW einfach zu viel davon. Das ändert sich mit den Brennstoffzellen.

Petersen: Auch die Handwerker sind von der neuen Technologie angetan. Bei einer Umfrage haben gut 50 Prozent der Brennstoffzelle gute Marktchancen eingeräumt. Der Callux-Test hat gezeigt, dass die 474 Anlagen zu 96 Prozent verfügbar waren. Sie liefen insgesamt über 20.000 Stunden.

Ullrich: Aber bis die Brennstoffzellengeräte richtig im Markt sind, vergehen wahrscheinlich noch fünf Jahre. Das war bisher ein Segment der innovativen kleinen Hersteller wie Solid Power, Hexis und Elcore. In diesem Jahr kommen aber auch die Branchenriesen auf den Markt.

Petersen: Es lohnt der Blick nach vorn: Ab 2021 sollen jährlich 30.000 der Geräte installiert werden, plant die Industrie. Das bedeutet 300.000 installierte Anlagen im Jahr 2030.

Ullrich: Das wiederum muss durch ein Förderprogramm flankiert werden, damit die Preise für Brennstoffzellen sinken. Denn das ist die Voraussetzung dafür, dass die Zubauzahlen auch Realität werden.

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