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Unter Umständen stehen Millionen auf dem Spiel

Schwarzburger: Qualität ist in aller Munde, ein hehres Wort. Dabei sieht es auf deutschen Dächern nicht immer gut aus, wenn es um die Qualität der dort installierten Solargeneratoren geht. Auch wenn sich die Situation in den letzten beiden Jahren deutlich verbessert hat.

Berens: Die Qualität der Montage hat sich gebessert, sowohl was die Untergestelle und die Anbindung ans Dach betrifft als auch die elektrische Installation. Aber meist ist die Qualität noch immer nicht ausreichend oder gut. Die ganzheitliche Sicht fehlt. Der Dachdecker hat nur sein Fachgebiet im Kopf, der Elektriker wiederum nur seines. Gerade bei gewerblichen Bauten oder in der Industrie müssen viele Gewerke miteinander reden und arbeiten.

Schwarzburger: Die Risiken sind höher als bei privaten Solarkunden. Wenn es im Eigenheim durch die Decke tropft, ist es schlimm. Wenn es am Dach eines Warenlagers oder einer Fabrik eine Leckage gibt, sind die Verluste deutlich höher. Dann müssen Fabriken oder Lager schließen, da stehen unter Umständen Millionenwerte auf dem Spiel.

Berens: Zudem ist die Vielfalt der Dacheindeckungen bei Gewerbebauten viel höher als bei Dächern für Wohngebäude. Im Laufe der Jahrzehnte wurden die Dächer umgebaut, kamen Kühltechnik, Lüftungsschächte oder Oberlichter hinzu. Hier ist es den Entscheidern über die Investition oftmals nicht klar, dass die qualitativen Voraussetzungen und die Beschaffenheit des bestehenden Daches letztendlich entscheidend sind für die Wirtschaftlichkeit der Investition in eine Solaranlage. Wir sorgen für Aufklärung und Entscheidungshilfen. Denn bei solchen Entscheidungen muss sorgfältig und gewerkeübergreifend geplant und entschieden werden.

Schwarzburger: Der Qualitätsverband Solar- und Dachtechnik besteht aus 14 Mitgliedsunternehmen. Sie selbst sind der Geschäftsführer bei Kraftwerk Solution GmbH, die sich als Mitglied der Wierig-Gruppe auf Gewerbe- und Industriedächer spezialisiert hat. Was fehlt der Branche, um die Qualität der gewerblichen Anlagen zu verbessern?

Berens: Unser Verband bildet die gesamte Kette von der Planung über die Installation bis zur Wartung des Solargenerators ab und verbindet die Kompetenzen aus der Solar- und der Dachtechnik. Unser Ziel ist es, die Qualität bei Planung und Installation von Solaranlagen zu erhöhen. So haben wir Merkblätter zur fachgerechten Planung und Installation von Aufdachanlagen veröffentlicht. Zur Jahresmitte bringen wir ein neues Merkblatt zur Wartung und zum Service.

Schwarzburger: Von Praktikern, für Praktiker – die Merkblätter kann man beim QVSD kaufen, für kleines Geld. Die Informationen sind konkret und nützlich, vor allem wenn ein Installateur Neuland betritt.

Berens: Wir erarbeiten die Merkblätter in unseren Arbeitskreisen mit hoher Sorgfalt. Aber wir machen keine politische Lobbyarbeit, auch wollen wir nicht die Aufgaben des TÜV übernehmen. Uns geht es um fachliche, technische Hinweise und die Erarbeitung fehlender gewerkeübergreifender Richtlinien, um damit beispielsweise auch kleineren Betrieben wichtiges Know-how zu liefern, anspruchsvolle Anlagen bauen und pflegen zu können. Zur Etablierung höherer Qualitätsstandards arbeiten wir auch eng mit Organisationen der Sachverständigen und Gutachter der Photovoltaikbranche zusammen.

www.qvsd.de

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