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„Solarfassaden werden bald zum Standard“

Schwarzburger: Der Einbruch bei privaten Anlagen rückt neue Geschäftsmodelle in den Blick. Besonders vielversprechend sind Solarfassaden.

Ullrich: Das sind sie, und sie werden zunehmend gebaut. Allein in der Schweiz wurden innerhalb des vergangenen Jahres rund 1.000 solare Fassaden realisiert. Dort sinken sukzessive auch die Hürden für die Integration von Modulen in die Fassade.

Schwarzburger: Das ist ordentlich Holz. Die Potenziale sind kaum abzuschätzen. Doch es geht nicht nur um die Fläche und den Solarertrag. Es geht auch um die Mehrfachnutzung der Fassaden, um die Wertsteigerung der Immobilien.

Ullrich: Bei der spektakulären Solarfassade am DHL-Parkhaus in Schkeuditz bei Leipzig ging es zunächst um Schallschutz – gegen den Motorenlärm im Innern des Gebäudes, aber auch gegen den Straßenlärm von der Bundesstraße B6.

Schwarzburger: Den Beteiligten wurde rasch klar, dass eine Solarfassade den Nutzen dreifach erhöht: Lärmschutz, Kraftwerk und Hingucker. Denn das langgestreckte Gebäude ist ein echter Blickfang – und das Titelfoto dieser Ausgabe der photovoltaik.

Ullrich: Der Knoten ist geplatzt. Fassaden werden künftig zunehmend mit Solarmodulen verkleidet. Die Anbieter von Montagetechnik stellen sich darauf ein, bieten einfache und stabile Lösungen an. Sie haben dabei vor allem die Industriefassaden im Blick. Denn daran sind Solaranlagen einfacher umsetzbar.

Schwarzburger: Über die Nebenkosten spricht sich das Thema auch bei den Architektinnen und Architekten herum. Denn Sonnenstrom aus der Fassade bietet vor allem in den Monaten mit niedrigem Sonnenstand die Chance, die Verbrauchskosten der Gebäude zu senken. Im Kleinen sieht man das bereits vielerorts an den Balkonkraftwerken.

Ullrich: Für Parkhäuser beispielsweise lassen sich erhebliche Strommengen generieren, die zur Versorgung integrierter Ladepunkte beitragen. Aber auch in der Industrie ist die Fassade perfekt geeignet. Denn dort sind die Dächer entweder schon voll oder nicht tragfähig genug für eine Solaranlage. Dies sind wichtige Treiber der Solarisierung von Fassaden.

Schwarzburger: Der Wärmebedarf ebenso. Solarfassaden unterstützen solar­elektrische Systeme für Warmwasser und Heizwärme. Denn sie lassen den Reststrombedarf im Winter schrumpfen.

Ullrich: Ich denke, dass Solarfassaden in wenigen Jahren zum Standard werden, wie Solardächer. Noch fehlt den Architektinnen und Architekten, den Planerinnen und Planern sowie den Installateurinnen und Installateuren die Erfahrung. Doch ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich die Vorteile von vertikal installierten Solarmodulen herumsprechen.

Schwarzburger: Die Zeit arbeitet für die Energiewende, die sich weiter beschleunigen wird. Der Integration von Solarmodulen in die Fassade, vorgehängt oder in der thermischen Hülle verankert, gehört die Zukunft.

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