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„Wettbewerb im Modulmarkt ist stark geschwächt“

Schwarzburger: Der Zubau in diesem Jahr gibt Grund zur Hoffnung, auch wenn das private Segment schwächelt. Gesund ist die Situation dennoch nicht.

Ullrich: Vor allem Solarparks und gewerbliche Anlagen legen zu. Beide Marktsegmente sind durch die niedrigen Preise für Module und Wechselrichter getrieben.

Schwarzburger: : Die niedrigen Preise sind eine Folge des Preiskriegs der großen chinesischen Anbieter. Sie müssen ihre Überproduktion verschleudern, da läuft ein Hauen und Stechen. Aber Dumpingpreise sind ungesund für den Wettbewerb. So schnell, wie sie gekommen sind, könnte sich der Trend umkehren.

Ullrich: Sobald der chinesische Heimatmarkt wieder anspringt, könnten die chinesischen Anbieter versuchen, ihre Exportware dort zu versilbern. Dann entsteht eine neue Verknappung, mit steigenden Preisen in der Folge.

Schwarzburger: Was neue Verwerfungen bedeuten würde, vor allem im Projektgeschäft, das ein bis zwei Jahre Vorlauf braucht. Nur wenn Anbieter aus Amerika oder Europa im Markt bleiben, ist gesunder Wettbewerb möglich. Ein Wettbewerb, der preisdämpfend wirkt und die Märkte in ruhigeres Fahrwasser bringt.

Ullrich: Die FDP stellt sich gegen einen Bonus für europäische Komponenten, will einheimische Produkte nicht unterstützen – wie es beispielsweise die Amerikaner tun. Das verwundert wenig. Die Wirtschaftskompetenz der Liberalen befindet sich seit Langem auf einem Tiefpunkt, der ihrer Popularität entspricht.

Schwarzburger: Die Quittung dürfte es bei den nächsten Wahlen geben, wie Umfragen prophezeien. Das Spiel der FDP ist leicht durchschaubar. Sie will die Energiewende torpedieren, will starke Modulhersteller in Deutschland verhindern. Und redet der Atomkraft das Wort, als hätte es einen Atomausstieg nie gegeben.

Ullrich: Schnee von gestern, die Atomkraft ist wirtschaftlich erledigt. Das wird auch die CDU/CSU noch lernen, deren Parteispitze die Atomkraft weiterhin vor der Brust trägt. Kleine Reaktoren, auf die die Gestrigen bauen, werden teurer und sind viele Jahre von der Marktreife entfernt. Trotzdem bemühen sich gewisse politische Kreise, die industrielle Basis der solaren Energiewende hierzulande zu zerstören.

Schwarzburger: Das kennen wir bereits von der ersten Welle der Deindustrialisierung der Solarwirtschaft vor zwölf Jahren. Eine starke Solarindustrie wäre ein weiterer, starker Pfeiler der Energiewende. Das soll verhindert werden. Denn es darf nicht sein, was nicht sein soll.

Ullrich: Aber immerhin, das Solarpaket kommt. Endlich! Das politische Gezerre konnte nicht verhindern, dass es wesentliche Erleichterungen für die Photovoltaik und Stromspeicher geben wird. Davon wird der Markt profitieren.

Schwarzburger: Zweifellos, da wartet viel Arbeit auf die Installateure. Vor allem ins gewerbliche Segment dürfte neuer Zug kommen. Die Vereinfachungen bei der Zertifizierung sind ein Gamechanger, ebenso die gemeinschaftliche Versorgung von Quartieren mit Solarstrom vom Dach.

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