Liebe Leserin, lieber Leser!
Immer mehr Bürgerinnen und Bürger, Politikerinnen und Politiker haben die Nase voll. Sie haben genug von steigenden Strompreisen bei immer schlechter werdendem Service. Vor allem aber haben sie genug von Strom auf Kosten ihrer Kinder und Enkel. Denn die vier großen Energieversorger, die seit der Liberalisierung des Strommarktes ein Oligopol in Deutschland haben, stehen für die Zementierung des Status Quo der fossilen Energieträger und für eine Rolle rückwärts beim Atomstrom. Dagegen begehren Bürger und Kommunalpolitiker jetzt auf. Sie wollen wieder ein Mitspracherecht bei der Zusammensetzung und Herkunft ihres Stroms haben und wiederentdecken eine längst tot geglaubte kommunale Institution: die Stadtwerke. Vor weniger Jahren noch suchten Politik und Kunden ihr Heil in der Privatisierung sämtlicher städtischer Betriebe. Doch die Ernüchterung ist inzwischen groß. Immer mehr Städte und Kommunen kaufen ihre Stadtwerke zurück oder gründen neue. Damit haben sie nicht nur eine Einkaufsmacht für bezahlbaren, grünen Strom. Stadtwerke können für ihre Bürger auch selbst eine Vielzahl von regenerativen Kraftwerken bauen und betreiben. Dabei hilft ihnen das Grundsatzurteil des Bundesgerichtshofs von Ende September. Danach müssen die derzeitigen Versorger die Netze bei Ablauf der Konzession wieder verkaufen. Damit haben tausende von Kommunen wieder Zugriff auf ihr Netz und können selbst über ihre Stromversorgung bestimmen. So bleibt das Geld am Ort und fließt in zukunftsfähige Projekte, statt bei Eon, RWE und Co. die Kassen zu füllen (Seite 14).
Noch gehören sie nicht zur Standardausrüstung eines jeden Installateurs, doch ihr Einsatz wird immer öfter verlangt: Kennlinienmessgeräte. Nur mit ihnen lässt sich die Leistung von Module richtig messen. Immer mehr Anlagenbetreiber und Investoren möchten sicher gehen, dass die Module auch vom ersten Tag an, die volle Leistung bringen. Auch vor Ablauf der Garantie macht eine Leistungsmessung des Generators Sinn. Einige Serviceverträge sehen sogar jährliche Messungen vor. Kennlinienmessgeräte ermitteln das Verhältnis von Strom und Spannung über den gesamten Leistungsbereich zwischen Kurzschlussstrom und Leerlaufspannung. Nur so lässt sich eine verlässliche Aussage über den Zustand der Module treffen. Einfache Multimeter sind dazu nicht in der Lage. Kennlinienmessgeräte sind für einen Installateur aber nicht nur teuer – Preis um die 5000 Euro, der Umgang mit den Geräten ist auch nicht ganz ohne. Es lauern etliche Fehlerquellen bei der Messung. Dennoch wird sich der Einsatz von Kennlinienmessgeräten wohl auf breiter Front durchsetzen. Die Kunden werden immer preis- und qualitätsbewusster und erwarten auch von ihrem Installateur einen immer besseren Service (Seite 74).
Viel Spaß beim Lesen wünscht
Karsten Schäfer
Chefredakteur