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Geld her!

Liebe Leserin, lieber Leser!

Die Finanz- und Wirtschaftskrise ist in der Photovoltaikbranche angekommen. Und nicht nur die. Auch die erhöhte Degression und der weggebrochene spanische Markt wirken sich entsprechend aus und machen der Branche zu schaffen. Für die Endkunden äußert sich das erst mal in angenehm fallenden Modulpreisen (Seite 40). Für die Hersteller jedoch wird wohl schon bald die große Auslese beginnen, wie die jüngsten Zahlen der börsennotierten Unternehmen ahnen lassen (Seite 54). Dabei schneidet auch der weltgrößte Zellhersteller Q-Cells nicht allzu gut ab. Zwar konnte Q-Cells diesen Titel auch im vergangenen Jahr verteidigen, wie unser Ranking ab Seite 46 zeigt, doch unter den Analysten gibt es auch skeptische Stimmen. Q-Cells sei zwar unbestritten der Technologieführer, doch angesichts der Überkapazitäten und des Preisdrucks sei die Aktie zu hoch bewertet, heißt es.

Auslöser der Misere ist vor allem die Finanzkrise. Denn das Produkt der gesamten Branche – der Solarstrom – wird ja immer noch kostendeckend und vor allem staatlich garantiert vergütet. Bei den aktuellen Modulpreisen bringt eine Photovoltaikanlage in diesem Jahr sogar eine noch bessere Rendite als im vergangenen – trotz erhöhter Degression. Doch durch die Finanzkrise ist das Geld knapp geworden und das kriegen fast alle Beteiligten zu spüren. Sei es beim Börsengang (Seite 156), der bei kleineren Unternehmen Kapital für die nötige Steigerung der Produktionskapazitäten in die Kasse spülen könnte, oder bei der Finanzierung größerer PV-Anlagen. Für Privatkunden sind die Kreditkonditionen im Moment dagegen sehr attraktiv und die Banken haben diese Klientel in Zeiten der Krise ganz neu entdeckt. Welche Möglichkeiten der Finanzierung es noch gibt und zu welchen Konditionen, lesen Sie in unserem Spezial ab Seite 144.

Auch eine Finanzierung wird natürlich immer einfacher, je geringer die Kosten pro Watt sind. Um diese Kosten zu senken, unternehmen Forscher und Firmen große Anstrengungen. So hat das amerikanische Unternehmen Solaria Zellen entwickelt, die bei gleicher Leistung nur noch die Hälfte an Silizium brauchen. Prismen sorgen auf der reduzierten Zellfläche für die doppelte Einstrahlung (Seite 82). Eine weitere Stellschraube für höhere Wirkungsgrade sind die Frontkontakte kristalliner Zellen, die sogenannten Finger. Ziel ist es, sie immer dünner zu machen, damit noch weniger Zellfläche durch die Kontakte verschattet wird. Doch die herkömmliche Technik, bei der Silberpaste mittels einer Schablone auf die Zelle aufgetragen wird, stößt dabei an ihre Grenzen. Wissenschaftler arbeiten deshalb an ganz neuen Technologien, die teilweise wie Tintenstrahldrucker arbeiten oder wie Fan-Triebwerke moderner Verkehrsflugzeuge einen Nebenluftstrom nutzen (Seite 88).

Viel Spaß beim Lesen wünscht

Karsten Schäfer

Chefredakteur

Karsten Schäfer

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