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Keine verlässlichen Zahlen

Liebe Leserin, lieber Leser!

Einige Zeitgenossen behaupten immer wieder, die Kosten für erneuerbare Energien – insbesondere die der Photovoltaik – lägen im Bereich mehrerer Milliarden für die nächsten Jahrzehnte. Dass wir für dieses Geld – wenn die Zahlen überhaupt stimmen – im Gegenzug unheimlich viel bekommen, haben wir in der PHOTOVOLTAIK schon oft beschrieben. Doch das ist noch nicht alles. Die per Gesetz verordnete bevorzugte Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Quellen macht unseren Strom sogar billiger. Das hängt mit den Regeln des Stromeinkaufs an der Leipziger Strombörse zusammen (Seite 18). Im Anschluss daran erklärt die Energieexpertin Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung in einem Gastbeitrag noch einmal, dass es zum Umbau unserer Energieversorgung und der gezielten Förderung erneuerbarer Energien keine Alternative gibt (Seite 22).

Trotz alledem hat die Bundesregierung in ihrer Gesetzesvorlage für die Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) eine höhere Degression und eine zusätzliche einmalige Senkung der Einspeisevergütung für Anfang 2009 vorgeschlagen. Dass eine Degression sein muss, um Anreize für niedrige Modulpreise zu schaffen, steht außer Frage. Wie hoch sie dann aber konkret sein sollte, müsste der Markt, also die Nachfrage bestimmen. Doch die absoluten Zahlen sind gar nicht bekannt. Zwar ist im EEG eine Art Anlagenregister vorgesehen gewesen, doch bisher hat keiner wirklich valide Zahlen über die tatsächlich installierte Leistung. Zu den vielen Schätzungen und einzeln zusammengetragenen Zahlen, die immer wieder die Runde machen – und auf denen letztendlich auch die Novelle des EEG basiert – wollen wir in Zukunft auch unsere eigenen Zahlen beisteuern. Die können im Moment natürlich auch nur einen groben Eindruck vermitteln, werden aber im Laufe der Zeit sicher noch viel genauer werden (Seite 30).

Apropos Einspeisevergütung: Sie können Ihren Kunden getrost dazu raten ihre Photovoltaikanlage auch schon im Frühjahr ans Netz zu nehmen. Und auch solche, die es im vergangenen Jahr nicht mehr geschafft haben, ihre Anlage aufs Dach zu kriegen, brauchen sich nicht zu ärgern. Denn der finanzielle Verlust ist trotz der jährlichen Absenkung der Einspeisevergütung gut zu verschmerzen (Seite 95).

Viel Spaß beim Lesen wünscht

Karsten Schäfer

Chefredakteur

schaefer@photovoltaik.eu

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