Liebe Leserin, lieber Leser!
Wenn Sie gegen Ende einer Solarmesse nicht mehr all die Exponate wiederfinden, die Sie dort zu Beginn entdeckt haben, müssen Sie nicht gleich an Ihrer Orientierung zweifeln. Es kann auch sein, dass es sich bei dem einen oder anderen Ausstellungsstück um ein Plagiat gehandelt hat und die Nachahmer die Fälschungen inzwischen entfernen mussten. Sie als Besucher haben die schmucke Messeware gar nicht als Plagiat erkannt? Auch deshalb müssen Sie nicht verunsichert sein. Genau das bezwecken die Kopierer ja und profitieren damit ungerechtfertigt von der Kreativität und Mühe der Forscher und Entwickler. Das ist aber nicht nur unmoralisch. Plagiate sind zudem riskant, beispielsweise bei Steckverbindungen für Photovoltaikanlagen. Originalhersteller verweigern im Schadensfall Garantien, die nachgemachten Stecker und Buchsen können den Ertrag mindern oder gar zu Stromschlägen und Bränden führen. photovoltaik warnt aber nicht nur vor fehlerhaften Verbindungen, sondern beschreibt auch, wie Originale und Fälschungen voneinander zu unterscheiden sind (Seite 74). Schon einige Informationen reichen dann oft, um die Ware richtig zu identifizieren.
Nicht nur Steckverbindungen sollten sicher funktionieren. Das Gleiche erwarten Installateure und Betreiber auch von Wechselrichtern. Wenn es dennoch zu Ausfällen kommt, ist der Service, den der Hersteller anbietet, besonders wichtig. Wechselrichterproduzenten können sich in einem hart umkämpften Markt durch gute Dienstleistungen Vorteile gegenüber Mitbewerbern verschaffen und so zusätzliche Kunden gewinnen. Das erkennen mittlerweile immer mehr Hersteller. Nicht nur die großen, sondern auch kleinere. Aber Service ist auch nötig. Denn in der Boomphase der Photovoltaik sind auch Installateure in dasGeschäft eingestiegen, denen anfangs das nötige Know-how fehlte. Und jetzt werden Wechselrichter zu immer komplexeren Multitalenten. Sie wandeln nicht nur den Strom um, sondern überwachen gleichzeitig die Anlage und stellen Daten für die Ertragsauswertung bereit. Das bedeutet: noch mehr Servicebedarf. Für Installateure ergeben sich dadurch gute Chancen, sich als qualifizierte Dienstleistungspartner zu etablieren. Von vielen Wechselrichterproduzenten bekommen sie dabei Unterstützung (Seite 44).
Profilieren können sich Installateure auch, indem sie sich verstärkt der gebäudeintegrierten Photovoltaik widmen. Allerdings dürfte der Markt für Indach- und Fassadenanlagen auch künftig eher ein Nischendasein fristen. Es fehlt hierzulande an einem adäquaten finanziellen Anreiz, der den Mehraufwand kompensieren könnte. Planung und Installation sind aufwendiger als bei Aufdachanlagen. Die integrierte Anlage lässt sich zudem schwerer durch Banken finanzieren und kann als Bestandteil des Gebäudes nur über einen mehr als doppelt so langen Zeitraum steuerlich abgeschrieben werden. Sie soll außerdem leichter in Brand geraten, warnen Skeptiker. Doch es gibt enthusiastische Befürworter der gebäudeintegrierten Photovoltaik, die ebenfalls mit ihren Argumenten zu Wort kommen (Seite 68).
Bilden Sie sich also selbst eine Meinung.
Viel Spaß beim Lesen wünscht William Vorsatz (Redakteur)