Liebe Leserin, lieber Leser!
Die wichtigsten Parameter zu über 1.000 Solarzellen finden Sie ab sofort bei uns im Internet unter www.photovoltaik.eu. In dieser Ausgabe der photovoltaik haben wir eine Auswahl von über 200 Zellen abgedruckt (Seite 78). Dabei haben wir von den fast 140 Zellherstellern zwar nur 32 in unserer Übersicht. Diese 32 Hersteller sind es aber, die den größten Teil der frei auf dem Markt erhältlichen Zellen anbieten. Fast alle anderen Hersteller produzieren ausschließlich für den eigenen Bedarf. Die vielen Parameter in unserer Übersicht zeigen allerdings nur die halbe Wahrheit über die angegebenen Solarzellen. Deshalb sagen wir Ihnen, worauf es sonst noch ankommt. Das sind neben der allgemeinen Qualität vor allem Eigenschaften wie Langlebigkeit, Schwachlichtverhalten und Siliziumqualität (Seite 72).
In vielen Gegenden der Welt dürften unsere Tests und Diskussionen zu Wirkungsgraden und der Degradation von Solarzellen allerdings ziemlich skurril anmuten. Denn da sind Photovoltaik und andere erneuerbare Energien oft völlig unbekannt, und die einzige Energiequelle ist Petroleum, das eine trübe Funzel in einer Hütte flackern lässt. Um in diesen Regionen zukunftsfähige Alternativen zu fossilen Energieträgern aufzuzeigen, arbeiten Deutsche, Spanier und Dänen mit Hochdruck an der Gründung der IRENA, der Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien. Vor wenigen Tagen fand die letzte vorbereitende Konferenz mit 45 teilnehmenden Nationen in Madrid statt. Im Januar soll die neue Agentur dann gegründet werden und den Erneuerbaren zum globalen Durchbruch verhelfen (Seite 14).
Obwohl die IRENA laut Hermann Scheer für Länder wie Deutschland eigentlich gar nicht mehr nötig ist, gibt es natürlich auch hierzulande noch alle Hände voll zu tun. Großer Reformen bedarf es da nach wie vor auf dem Verkehrssektor. Zwar dämmert allen Beteiligten so langsam, dass die Zukunft wohl nicht bei Öl, Diesel und Benzin liegen kann. Nicht nur weil Öl und seine Derivate bald zur Neige gehen, sondern auch weil unsere Verbrennungsmotoren nach wie vor bei einem lächerlichen Wirkungsgrad von gerade einmal einem Drittel des eingesetzten Kraftstoffs herumdümpeln. Deshalb haben die Autokonzerne jetzt den Elektromotor wiederentdeckt, mit Wirkungsgraden von weit über 90 Prozent. Woher künftig der Strom für die E-Flitzer kommen soll, ist im großen Maßstab bisher allerdings noch völlig ungeklärt. Findige Solaristen haben sich aber schon mal Gedanken gemacht und bieten von der Solartankstelle bis zum umfassenden Mobilitätskonzept vielversprechende Lösungen (Seite 20).
Viel Spaß beim Lesen wünscht
Karsten Schäfer
Chefredakteur