Der deutsche Solarmarkt befindet sich wieder auf Wachstumskurs. In den ersten sechs Monaten 2017 wurden laut Bundesnetzagentur Photovoltaikanlagen mit rund 900 Megawatt Leistung errichtet. Das sind 75 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum mit 515 Megawatt.
Gesunkene Anschaffungskosten führten nach Angaben des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar) dazu, dass die Nachfrage nach Solarstromanlagen insbesondere bei mittelständischen Unternehmen in den letzten Monaten stark zugenommen hat. Doch auch ein Drittel mehr Eigenheimbesitzer setzten im ersten Halbjahr 2017 auf die Kraft der Sonne als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.
Nach Einschätzung der Wissenschaft ist das Photovoltaikausbautempo aber weiterhin zu gering, um den wachsenden Ökoenergiebedarf im Strom-, Wärme- und Mobilitätssektor zu decken und die Klimaschutzziele zu erreichen. Die nächste Bundesregierung müsse deshalb die Ausbauziele für Solarstrom heraufsetzen, Investitionsbarrieren für die solare Eigen- und Quartiersversorgung beseitigen sowie die Ausschreibungsvolumina von Photovoltaikanlagen im Kraftwerksmaßstab mindestens verdreifachen, fordert der Branmchenverband BSW. „Bei Solarstrompreisen ab fünf Cent je Kilowattstunde gibt es keinen Grund mehr, Solarenergie weiterhin zu deckeln“, meint BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig.
Weltweit befindet sich die Photovoltaik längst auf dem Vormarsch: Nach BSW-Schätzungen werden dieses Jahr im Durchschnitt jede Minute 574 neue Solarmodule weltweit installiert. Mit dieser Menge an Solarmodulen könnte man beispielsweise die Bewohner von zehn Mehrfamilienhäusern mit je 15 Wohneinheiten mit Solarstrom versorgen. Von Januar bis Juni 2017 produzierten die in Deutschland bereits installierten rund 1,6 Millionen Solarstromanlagen rund 21,8 Milliarden Kilowattstunden Solarstrom, rund 13 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. (nhp)
