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AKTUELLE MELDUNGEN

Anschlussregeln für die Niederspannung

Experten haben vier Thesen vorgestellt, wie die Energiewende in der Niederspannung technisch erfolgreich gelingt. Ökostrom hat gut 25 Prozent des Strommixes im Jahr 2014 gestellt – Tendenz steigend. Allein 1,5 Millionen Photovoltaikanlagen speisen ins Niederspannungsnetz ein.

Wichtig ist, dass die Anlagen netzverträglich ans Netz angeschlossen werden. Die technischen Anschlussbedingungen stellen das sicher. Das Forum Netztechnik/Netzbetrieb im VDE, kurz FNN, hat heute im Rahmen einer Tagung in Berlin vier Thesen für die Energiewende in der Niederspannung vorgestellt.

Erstens: Die Netzbetreiber sollen die technischen Anschlussbedingungen veröffentlichen. Diese enthielten bisher sowohl technische als auch organisatorische Vorgaben. Der technische Teil werde künftig herausgelöst und zentral beim Forum Netztechnik/Netzbetrieb inhaltlich diskutiert und festgelegt und anschließend als VDE-Anwendungsregel in das VDE-Vorschriftenwerk übernommen. Das sorgt für Transparenz bei Netzbetreibern, Herstellern, Elektrohandwerk und für die Kunden.

Anschlussregeln weiterentwickeln

Zweitens seien die technischen Anschlussregeln zügig und vorausschauend weiter zu entwickeln. Beispiel Photovoltaik: Die Mehrzahl der mittlerweile rund 1,5 Millionen Anlagen ist in der Niederspannung angeschlossen. Nur noch für rund ein Drittel des in den nächsten zehn Jahren geplanten Zubaus von Photovoltaikanlagen ist eine Festlegung technischer Anforderungen im nötigen Umfang möglich. Grundlage dieser Einschätzung ist der neueste Netzentwicklungsplan. Denn von den bis 2024 geplanten 35 Gigawatt Photovoltaikleistung sind bereits 24 Gigawatt installiert.

Drittens gebe es ohne technische Anschlussregeln keinen sicheren Systembetrieb. In einer Erzeugungswelt mit weniger Großkraftwerken und stark steigender dezentraler Erzeugung sind Ökostromanlagen bereits heute an bestimmten Tagen systemrelevant. Technische Anschlussregeln seien daher wichtiger als je zuvor, betonen die Experten. Nur wenn die Anlagen nach vorausschauend abgestimmten Regeln angeschlossen werden, kann das System weiter auf dem gewohnt hohen Zuverlässigkeitsniveau funktionieren. Nachrüstungen wie bei der 50,2 Hertz-Abschaltung gilt es zu vermeiden.

Als letzten Punkt müssten Netzbetreiber, Elektrohandwerk und Hersteller eng zusammenarbeiten. Das sei für den Erfolg der Energiewende wichtig. Technische Regeln würden nur dann helfen, wenn sie flächendeckend umgesetzt werden. (nhp)