Kein Qualitätsversprechen schützt vor fehlerhaften Chargen. Auch für kleinere Projekte kann es sich lohnen, Stichproben der angelieferten Module vor Ort zu prüfen. Sinnvoll ist das allerdings nur, wenn die Verträge eindeutige Regeln enthalten.
Drum prüfe, wer sich ewig bindet. Die Redensart mag nicht ganz passen. Dennoch: Wer 20 Jahre und länger höchste Erträge von seiner Anlage erwartet, der sollte sich nicht nur auf Zertifikate und Versprechen in Papierform verlassen.
Trotz guter Reputation eines Herstellers und bereits tausendfach verbauter Qualität, letztlich kann sich ein Anlagenbetreiber nur durch Stichprobenprüfungen der angelieferten Module vor mängelbehafteten Chargen schützen. „Außerdem werden dabei auch eventuelle Transportschäden sichtbar“, ergänzt Erik Lohse. Er ist Geschäftsführer der Firma MBJ Services, die seit vier Jahren den Vor-Ort-Test von Modulen mit mobilen Prüflaboren anbietet.
Transport als erste mechanische Belastung: ein Indikator
Stichprobentests auf der Baustelle lohnen sich in der Regel ab einer Prüfmenge von 20 Modulen. Damit hat man für eine Anlage von 25 oder 30 Kilowatt Leistung eine relativ große Stichprobe. Der vollumfängliche elektrische Test sowie Elektrolumineszenz und Flashen sind in dieser Größenordnung für unter 1.000 Euro zu haben. Je größer die Anzahl Module, die in einer Anlage verbaut werden, umso preiswerter wird es. Denn die Stichproben werden kleiner. Bei einer 750-Kilowatt-Anlage mit rund 2.800 Modulen würden 125 Module gemessen, ein Aufwand von rund 2.000 Euro, der sich nach Meinung von Lohse auf jeden Fall lohnt.
Selbstredend sollten die Module nach dem Zufallsprinzip aus verschiedenen Kisten entnommen werden. Einen weiteren Vorteil erklärt Lohse: „Man misst in diesem Fall die Module auf der Baustelle nach einer schon erfahrenen mechanischen Belastung. Das ist eigentlich das A und O. Module müssen ja mechanischen Belastungen standhalten: Die erste ist der Transport, die zweite die Installation und später im Betrieb kommen Schneelast, Sturm und Hagel hinzu.“